Das ärgert beim Einkauf:

Valensina Milder Apfel – ein Fall von Skimpflation

Valensina schrumpft den Anteil an naturtrübem Apfel-Direktsaft von 50 auf 15 Prozent
Getäuscht?

Über diese Aussagen/Bilder ärgern sich Verbraucher:innen.

Valensina bietet seinen Apfelsaft „Milder Apfel“ mit anderer Rezeptur in nahezu identischer Aufmachung an. Zwar besteht der Saft nach wie vor zu 100 Prozent aus Apfelsaft, aber statt 50 Prozent enthält der Saft nur noch 15 Prozent naturtrüben Direktsaft. Der Rest sind Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat und jeweils 0,5 Prozent Acerolasaft aus Acerolasaftkonzentrat. Somit hat der Hersteller die Qualität des Getränks ohne Hinweis verändert. 
Die unterschiedliche Zusammensetzung des Apfelsaftes müssen Verbraucher:innen bei der Verpackungsgestaltung weder erwarten noch haben sie Anlass, die Zusammensetzung über einen Blick ins Kleingedruckte zu kontrollieren.
Valensina sollte bei gleicher Aufmachung auch die gleichen Anteile von naturtrübem Apfel-Direktsaft und klarem Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat verwenden oder die veränderte Zusammensetzung auf den ersten Blick deutlich machen. 

Der neue Valensina Milder Apfel hat eine Zusammensetzung von 84,5 % Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat und 15 % naturtrüber Apfelsaft mit 0,5 % Acerolasaft aus Saftkonzentrat bei einem Angebotspreis von 1,59 €. Die alten Säfte hatten eine Zusammensetzung aus 49,5 % Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat und 50 % naturtrübem Apfelsaft mit 0,5 % Acerolasaft aus Saftkonzentrat zum Angebotspreis von 1,29 €. Somit ist das eine Qualitätsreduktion und Preiserhöhung gleichzeitig im ersten Quartal 2025
Verbraucher aus Oldenburg vom 02.04.2025

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Ohne Hinweis den Anteil an naturtrübem Apfel-Direktsaft deutlich zu reduzieren, ist nicht die feine Art.

Darum geht’s:

Die Rezeptur des Valensina Apfelsaftes „Milder Apfel“ hat sich geändert. Anstelle von 50 Prozent enthält der Saft nur noch 15 Prozent naturtrüben Apfel-Direktsaft. Entsprechend ist der Anteil an klarem Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat von 49,5 auf 84,5 Prozent gestiegen. Der Anteil an Acerolasaft aus Acerolasaftkonzentrat ist mit 0,5 Prozent unverändert. Der Saft steckt in der gleichen Flasche und auch das Design ist nahezu gleichgeblieben. Lediglich das Grün des Hintergrundes ist etwas heller und die Schriftgröße etwas kleiner. Einen Hinweis auf die geänderte Rezeptur gibt es nicht.

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die die Zusammensetzung. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Die Rezepturänderung bedeutet für die Firma Valensina eine deutliche Senkung der Kosten für die Rohware. Naturtrüber Apfelsaft aus Direktsaft ist teurer als klarer Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat. Die Änderung erfolgt klammheimlich. Es gibt weder einen Hinweis auf die Änderung noch wurde der Name oder die Gestaltung des Saftes wahrnehmbar verändert. Das ist intransparent und führt zu berechtigtem Ärger. 

Fazit:

Valensina sollte bei gleicher Aufmachung auch die gleichen Anteile von naturtrübem Apfel-Direktsaft und klarem Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat verwenden oder die veränderte Zusammensetzung auf den ersten Blick deutlich machen. 

Stellungnahme der Valenina GmbH, Mönchengladbach

Kurzfassung

Eine schlechte Ernte, hohe Gemeinkosten und erhöhte Nachfrage führten zu einem starken Anstieg der Direktsaftpreise. Um den UVP stabil zu halten und um den Saft weiter anbieten zu können, wurde die Rezeptur optimiert. Die Deklaration gibt ausreichend Informationen zur Beschaffenheit des Saftes. Auch die neue Rezeptur hat immer noch einen Fruchtgehalt von 100 %. Die Qualität ist unverändert gut.