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Wie erkenne ich Zusatzstoffe aus Insekten?

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Wie erkenne ich Zusatzstoffe aus Insekten?

Frage 

Wie werden die Zusatzstoffe aus der Insektenverarbeitung gekennzeichnet? 

Antwort 

Es gibt nur wenige Zusatzstoffe, die aus Insekten oder aus deren Ausscheidungen hergestellt werden. Wie andere Zusatzstoffe müssen sie mit dem Klassennamen und der E-Nummer oder der Substanzbezeichnung im Zutatenverzeichnis stehen. Aus den jetzt neu zugelassenen Insekten werden keine Zusatzstoffe hergestellt.

Die EU-Zusatzstoffverordnung sowie die entsprechende Spezifikationsverordnung für Zusatzstoffe schreiben vor, wie Zusatzstoffe hergestellt werden und wie sie bezeichnet werden müssen. 

Der Farbstoff „Echtes Karmin“ (E 120) wird bereits seit Jahrzehnten aus wässrigen oder alkoholischen Extrakten von getrockneten weiblichen Cochenille-Schildläusen hergestellt. Im Zutatenverzeichnis steht der Zusatzstoff als „Farbstoff: Echtes Karmin“ oder „Farbstoff: E 120). 

Das Trenn- und Überzugsmittel „Schellack“ (E 904) wird aus den harzigen Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen. Diese werden gereinigt und gebleicht. Im Zutatenverzeichnis ist der Zusatzstoff als „Trennmittel/ Überzugsmittel: Schellack“ oder „Trennmittel/ Überzugsmittel: E 904“ zu finden. 

Bienenwachs (E 901) wird direkt von lebenden Insekten erzeugt, nämlich von Honigbienen. Es steht als Trennmittel/ Überzugsmittel: E 901“ oder „Trennmittel/ Überzugsmittel: Bienenwachs“ in der Zutatenliste. 

Insekten wie Heuschrecken, Mehlwürmer oder Käfer gelten als neuartige Lebensmittel, sie werden nicht zur Herstellung von Zusatzstoffen verwendet. Sie müssen mit ihren vorgeschriebenen Bezeichnungen im Zutatenverzeichnis stehen. Seit 2021 gibt es Zulassungen für den Gelben Mehlwurm und die Europäische Wanderheuschrecke. Die neuen Zulassungen, über die aktuell berichtet wird, betreffen die Hausgrille (Acheta domesticus) und die Larven des Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus). 

Die jeweiligen EU-Verordnungen legen fest, mit welcher Bezeichnung die Insekten im Zutatenverzeichnis stehen müssen, beispielsweise „Gefrorene Paste aus Larven von Alphitobius diaperinus (Getreideschimmelkäfer)“ oder „Teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“. 

Die Sorge, dass die neuen Insektenbestandteile „heimlich“ in Lebensmitteln landen, ist aus Sicht von Lebensmittelklarheit unbegründet. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass Lebensmittel mit Insekten bislang noch verhältnismäßig teuer sind, die Insektenbestandteile aber deutlich erkennbar waren. Ein Interesse der Industrie, Insekten „unbemerkt“ unterzumischen, ist aus unserer Sicht nicht zu erkennen.  

Übrigens: Eines der ältesten Lebensmittel, das aus Insektenausscheidungen gewonnen wird, ist Honig. 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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Anonemus
20.03.2024 - 14:04

Gruselig, wie hier in den Kommentaren gleich Verschwörungsmythen aufkommen (Anja Stöber
22.02.2023 - 03:09).
Lustig wie sich die Leute echauffieren, dass in bestimmten Lebensmitteln bereits Insektenbestandteile drin sind (nahezu alle anderen). Ich kann ja verstehen wenn man einen Ekel vor Insekten hat (bei mir sind es Schnecken), aber Who Cares? Schellack und Karmin sind seit Urzeiten in Lebensmitteln drin. Karmin sogar in Lippenstiften.

Ich hoffe, dass diejenigen die Insekten so ekelig finden dann auch so konsequent sind und keine Bienenwachskerzen nutzen oder Honig essen. Honig ist ja nichts anderes als Bienenerbrochenes.

Anja Stöber
22.02.2023 - 03:09

Ich finde es unmöglich ,mit Worte gar nicht auszudrücken,hat es mit der Impfung nicht geklappt ,kommen Insekten dran.Es ist ein Verbrechen an die Menschenheit alles.

Insektenfreund
20.02.2023 - 07:37

Ich füttere Wildvögel mit getrockneten Insekten. Der Geruch aus der Tüte ist furchtbar und der Anblick macht wirklich keinen Appetit!!! Ich gucke beim Einkauf genau hin!!

Christel wernet
18.02.2023 - 04:57

Das ich nicht schon die Gelbsucht habe🤮🤮🤮ist ein Wunder
Was mutet man der Menschheit zu? Das ist echt krank.
Die das Essen möchten ..Bitte habe ich nichts dagegen aber allgemein in die Lebensmittel mischen..EINE SAUEREI. Ältere Leute können das d8ch gar nicht mehr lesen..
Allergiker sind gefährdet!
UND DAS DIESER EKEL SCHON IN XER VERGANGENHEIT IN DEN LEBENSMITTELN GEMISCHT WURDE..PFUI DEIWEL..
Schafft den Mist ab!!

Christian Steiner
17.02.2023 - 07:50

Wie kann eigentlich ein Beitrag, der am 16.02.2023 veröffentlicht wurde, schon am 11.02.2023 kommentiert worden sein? Führen Sie hier die Leser in die Irre?

Redaktion Lebensmittelklarheit
17.02.2023 - 08:27

Das oben angegebene Datum gibt jeweils den Stand an, also das Datum, an dem der Artikel zuletzt aktualisiert wurde. Das Datum der Erstveröffentlichung wird nicht mehr angezeigt. 

Messmer Andrea
19.02.2023 - 12:55

Ungeheuerlich, fragwürdig, enttäuschend,
demoralisierend, vertrauensschädigend...das Ganze...!

Heiliger
11.02.2023 - 20:04

Ich werde alles tun, um kein einziges Lebensmittel mit Insektenzusatz zu kaufen oder zu verzehren.
ES EKELT MICH AN, WENN ICH DARAN DENKE!

Christel
18.02.2023 - 04:59

Und mich erst 🤮🤮🤮

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