Das ärgert beim Einkauf:

Unklar, woher die Pflaumen stammen

Der Produktname „Aachener Pflümli“ für das Pflaumenmus von Zentis suggeriert, dass das Produkt aus Aachen stammt. Dass das auf die Pflaumen zutrifft, ist unwahrscheinlich.
Getäuscht?

Über diese Aussagen/Bilder ärgern sich Verbraucher:innen.

Das Unternehmen Zentis bezeichnet das Pflaumenmus als „Original Aachener Pflümli“. Das legt nahe, dass das Produkt in Aachen hergestellt wird und auch die Pflaumen aus Aachen stammen. Es ist jedoch mehr als unwahrscheinlich, dass die Pflaumen für das weithin erhältliche Pflaumenmus aus dem Aachener Stadtgebiet stammen.
Die Firma Zentis sollte in direktem Zusammenhang mit dem Produktnamen angeben, woher die Pflaumen kommen.

Der Name des Produkts Aachener Pflümli suggeriert, dass das Produkt in Aachen hergestellt wurde und, dass auch die Pflaumen aus Aachen kommen. Auf der Verpackung ist jedoch nicht zu erkennen, wo das Produkt tatsächlich hergestellt wurde und woher die Früchte kommen.
Verbraucherin aus Düsseldorf vom 04.06.2025
 

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Der Name „Original Aachener Pflümli“ legt Aachen als Herkunftsort des Pflaumenmuses nahe. Die Information, woher die Pflaumen stammen, fehlt. Aachen kann es nicht sein.

Darum geht’s:

Die Firma Zentis bietet traditionell das Pflaumenmus „Original Aachener Pflümli“ an. Auf eine Anfrage des Westdeutschen Rundfunks zur Herkunft der Pflaumen im Jahr 2017 hat Zentis geantwortet „Die Früchte für unser Original Aachener Pflümli kommen aus Anbaugebieten im osteuropäischen Raum.“ Auf dem rückseitigen Etikett des Glases steht die Bezeichnung „Original Aachener Pflümli Pflaumenmus – fein gewürzt“  und als verantwortliche Firma „Zentis GmbH & Co. KG, D-52070 Aachen“. Einen Hinweis, woher die Pflaumen stammen, gibt es auf den Etiketten nicht.

Das ist geregelt: 

Gemäß der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) dürfen die Informationen auf Lebensmitteln nicht täuschen, unter anderem über das Ursprungsland oder den Herkunftsort.
Primäre Zutaten sind laut LMIV die Zutaten, die 50 Prozent der Menge ausmachen oder die, die üblicherweise mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziiert werden.
Ist auf einem Lebensmittel eine Herkunft angegeben, die primäre(n) Zutat(en) stammen aber nicht daher, so ist ein Hinweis zur Herkunft der primären Zutaten anzugeben. Alternativ ist die Angabe möglich, dass die primäre Zutat aus einem anderen Ursprungsland oder Herkunftsort kommt als das Lebensmittel.
Laut Durchführungsverordnung zu Artikel 26 der LMIV müssen die Angaben zum Herkunftsort und einer abweichenden Herkunft der primären Zutat in demselben Sichtfeld stehen, beispielsweise auf einer Verpackungsseite.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Zentis ignoriert die rechtlichen Vorgaben zur Herkunftskennzeichnung. Gerade bei einem Traditionsprodukt, das die Kundschaft seit jeher mit Aachen verbindet, ist es wichtig, die tatsächliche Herkunft der primären Zutat Pflaume offenzulegen.

Fazit:

Die Firma Zentis sollte in direktem Zusammenhang mit dem Produktnamen angeben, woher die Pflaumen kommen. 

Stellungnahme der Zentis GmbH & Co. KG, Aachen

Auf das Schreiben von Lebensmittelklarheit vom 17.06.2025 liegt keine Antwort vor.