Die Sahne „Thüringer Land“ stammt aus Bayern/Franken
Über diese Aussagen/Bilder ärgern sich Verbraucher:innen.
Zusammenfassung
Die Aufmachung der Milchflasche vermittelt durch das prominente Logo „Thüringer Land“ ein regionales Produkt. Erst auf der Rückseite findet sich die Information zum abweichenden Herstellungsort Franken. Aus Sicht von Lebensmittelklarheit reicht ein Hinweis auf der Rückseite nicht aus, um die falsche Vorstellung zu korrigieren.
Der Hersteller sollte bereits auf der Schauseite eine eindeutige Angabe zur Herkunft machen.
Beschwerde
Die Würzburger Milchwerke GmbH, 97076 Würzburg werben auf vielen ihrer Produkte (u.a. Schlagsahne, Joghurt etc.) mit „Thüringer Land“, obwohl Würzburg nicht zu Thüringen gehört und explizit geschrieben steht: „Produziert in Franken“.
Der Hinweis auf Thüringen ist somit irreführend, nicht korrekt und sollte unterbunden werden!
Es ist nicht nachvollziehbar, auf Grund welcher geltender Rechtsvorschriften die Werbung mit: „Thüringer Land“ genehmigungsfähig und gestattet ist.
Verbraucher aus Markkleeberg vom 18.08.2025
Einschätzung der Verbraucherzentrale
Dass die Sahne mit dem Hinweis „Thüringer Land“ nicht aus der Region Thüringen stammt, steht erst auf der Rückseite. Das ist nicht transparent.
Darum geht’s:
Auf der Schauseite der Flasche mit Schlagsahne steht rot unterlegt „Thüringer Land“, ebenso auf dem Deckel. Am rechten unteren Rand des Etiketts steht vor grünem Hintergrund „Milch aus Deutschland“.
Weitere Angaben auf der Rückseite sind:
- „Thüringer Land“
- „Produziert in Franken. Würzburger Milchwerke GmbH“
- „Louis-Pasteur-Str. 1, D-97076 Würzburg”
Im Identitätskennzeichen steht: „DE BY 60411 EG“.
Das ist geregelt:
Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Die Angabe der Herkunft ist verpflichtend, falls ohne diese Angabe eine Irreführung der Verbraucher:innen über die tatsächliche Herkunft des Lebensmittels möglich wäre. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn beispielsweise das Etikett insgesamt den Eindruck erweckt, das Lebensmittel hätte eine bestimmte Herkunft.
Ist die Herkunft des Lebensmittels angegeben, aber die „primäre Zutat“ – das ist in diesem Fall die Milch – stammt nicht daher, so muss der Hersteller darauf ebenfalls hinweisen.
So sieht’s die Verbraucherzentrale:
Die Schlagsahne der Marke „Thüringer Land“ wird offensichtlich in einer Molkerei in Franken im Bundesland Bayern hergestellt. Sie stammt damit nicht aus dem beworbenen „Thüringer Land“. Um Missverständnisse über die Herkunft des Produktes zu vermeiden, sollte ein entsprechender Hinweis bereits auf der Schauseite stehen.
Dort befindet sich der Hinweis „Milch aus Deutschland“. Somit erfolgt die Verarbeitung der Milch in Bayern und die Milch kann aus ganz Deutschland kommen. Diese Kennzeichnung entspricht zwar den Vorgaben. Aber den Anspruch an ein regionales Produkt erfüllt die Sahne nicht.
Fazit:
Der Anbieter sollte bereits auf der Schauseite eindeutige Angabe zur Herkunft machen.
Stellungnahme Lactalis Gruppe GmbH, Grasbrunn
Kurzfassung:
Die Marke „Thüringer Land“ steht für unsere regionale Verbundenheit mit Thüringen und den thüringischen Landwirten, von denen wir jährlich mehr als 30 Millionen Liter Rohmilch beziehen. Um eine Irreführung zu vermeiden, informieren wir zusätzlich über den Produktionsstandort.






