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Das ärgert beim Einkauf:
Herkunft der primären Zutaten Mohn und Mandeln gibt Ehrmann nicht an
Beim „Almighurt Mohn-Marzipan“ kennzeichnet Ehrmann lediglich die Herkunft der Milch prominent mit dem Allgäu.
Über diese Aussagen/Bilder ärgern sich Verbraucher:innen.
Ehrmann Almighurt Mohn-Marzipan
Ehrmann Almighurt Mohn-Marzipan
Zusammenfassung
Ehrmann wirbt auf der Schauseite mit der Herkunft der Milch aus dem Allgäu und vermittelt damit ein regionales Produkt. Ein weiterer Hinweis lautet „Mohn-Marzipan“. Auf der Rückseite findet sich die Information „Feine Mohn-Marzipan-Zubereitung aus Deutschland“. Woher Mohn und Mandeln für die Zubereitung stammen, bleibt jedoch im Unklaren. Aus Sicht von Lebensmittelklarheit reicht es für eine abweichende Herkunftskennzeichnung nicht aus, lediglich das Land der Herstellung einer Zubereitung zu kennzeichnen.
Der Hersteller sollte die Herkunft aller primären Zutaten – Milch, Mohn und Mandeln – kennzeichnen.
Beschwerde
Ehrmann schreibt „Feine Mohn-Marzipan-Zubereitung aus Deutschland“. Ich frage mich, ob die Mandeln aus Deutschland stammen.
Verbraucher aus Garching vom 01.10.2025
Einschätzung der Verbraucherzentrale
Dass die Mohn-Marzipan-Zubereitung in Deutschland produziert wird, sagt nichts über die Herkunft von Mohn und den fürs Marzipan verwendeten Mandeln aus.
Darum geht’s:
Auf der Schauseite des „Almighurt“-Glases von Ehrmann steht „Gute Allgäuer Milch“ sowie „Mohn-Marzipan“. Auf der Rückseite bezeichnet Ehrmann das Produkt als „Joghurt mild mit 17 % Mohn-Marzipan-Zubereitung“. Laut Zutatenverzeichnis enthält der Joghurt 5,1 % Mohn sowie 1,7 % Marzipan. Marzipan setzt sich aus den Zutaten Mandeln, Wasser, Zucker, Glukosesirup zusammen. Der Absatz mit denverpflichtenden Angaben endet mit dem Hinweis „Feine Mohn-Marzipan-Zubereitung aus Deutschland“.
Das ist geregelt:
Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Ist das Ursprungsland oder der Herkunftsort auf einem Lebensmittel angegeben, die primären Zutaten stammen aber nicht daher, so ist ein Hinweis zum Ursprungsland oder Herkunftsort der primären Zutaten anzugeben. Primäre Zutaten sind solche Zutaten, die entweder über 50 Prozent des Lebensmittels ausmachen oder die üblicherweise mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziiert werden, beispielsweise, weil sie in der Bezeichnung genannt oder auf dem Lebensmittel abgebildet sind.
Das Auslegungsdokument zur Anwendung dieser Herkunftsangaben sieht bei zusammengesetzten Zutaten vor: Unternehmen müssen angemessene Informationen angeben, die am besten zu dem konkreten Lebensmittel passen. Zu berücksichtigen sind beispielsweise spezifische Eigenschaften des Lebensmittels, der Herstellungsprozess sowie das Verbraucherverständnis und ihr Interesse an der Herkunftsangabe der primären Zutat(en) der zusammengesetzten Zutat.
So sieht’s die Verbraucherzentrale:
Mit dem Hinweis auf das Allgäu als Herkunft für die Milch vermittelt Ehrmann ein regionales Produkt. Unseres Erachtens sind die Herkunftsländer der beworbenen Zutaten Mohn und Mandeln für das Marzipan für Verbraucher:innen ebenfalls relevant und zu kennzeichnen. Sie zählen zu den primären Zutaten des Joghurts. Es reicht nicht aus, lediglich das Herstellungsland für die „Mohn-Marzipan-Zubereitung“ zu nennen.
Fazit:
Der Hersteller sollte die Herkunft aller primären Zutaten – Milch, Mohn und Mandeln – kennzeichnen.
Stellungnahme der Ehrmann SE, Oberschönegg
Kurzfassung:
Bei dem Produkt Almighurt Mohn-Marzipan handelt es sich um einen Joghurt mit einer weiteren wertgebenden Zutat, die Mohn-Marzipan Zubereitung. Wir geben auf der Verpackung die Herkunft der Milch an. Um den Verbraucher ausreichend zu informieren, weisen wir zusätzlich auf die Herkunft der Zubereitung hin. Diese wird in Deutschland hergestellt. Somit entsprechen wir allen rechtlichen Vorgaben.
