Das ärgert beim Einkauf:

„Frosta Hühner Frikassee“ – ein Design, aber zwei Rezepturen

Frosta bietet als „Hühner-Frikassee“ eine Variante mit Huhn und eine vegane Variante mit Fleischersatz an. Derselbe Produktname und die fast identische Verpackungsgestaltung sorgen für Verwechslungsgefahr
Getäuscht?

Über diese Aussagen/Bilder ärgern sich Verbraucher:innen.

Frosta bietet sein „Hühner Frikassee“ in zwei Varianten an, einmal mit Huhn und einmal mit Fleischersatz vegan. Da die Gestaltung der Tüte fast identisch ist, birgt sie gemeinsam mit demselben Produktnamen die Gefahr, beim Einkauf zum „falschen“ Produkt zu greifen. Zudem passt der Name Hühner Frikassee nicht für die vegane Variante, die gerade kein Hühnerfleisch enthält.
Frosta sollte der veganen Variante einen anderen Namen geben und die Verpackungen deutlich in der Gestaltung unterscheiden.

Es gibt von Frosta ein Hühner Frikassee mit Fleisch. Beim schnellen Einkauf habe ich mich an den Überschriften orientiert. Daheim habe ich bemerkt, dass ich ein veganes Produkt mit der großen Überschrift Hühner Frikassee gekauft habe.
Ein Produkt ohne einen Hauch Huhn. Wie darf das sein?
Verbraucherin aus Wörth vom 03.04.2025

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Ungünstig: Die zwei unterschiedlichen Rezepturen des „Hühner Frikassees“ von Frosta sind leicht zu verwechseln. 

Darum geht’s:

Die Firma Frosta bietet im Folienbeutel zwei Varianten mit dem Produktnamen „Hühner Frikassee“ an. Der Hintergrund des Beutels der Variante mit Huhn ist weiß und der der veganen hell-mintfarben. Die Anordnung von Schrift und Abbildung auf den Schauseiten ist gleich. Beide Bilder zeigen eine Pfanne mit Reis, Karottenscheiben, Erbsen und hellbraunen Stückchen. Bei der veganen Version sind zusätzlich fünf Champignonscheiben auf dem Bild zu sehen. Der Produktname hat hier den kleingeschriebenen Untertitel „auf Erbsenprotein-Basis“, am rechten Rand steht der Schriftzug „Vegan“ und am unteren Rand ist klein das Vegan-Logo von ProVeg abgebildet. 
Auf den Rückseiten zeigen die Bezeichnungen „Klassisches Reisgericht mit gegartem Huhnfleisch, Karotten und Erbsen. Tiefgefroren“ und „Veganes Reisgericht mit Karotten, Erbsen und einer Zubereitung aus Erbsenprotein (10 %). Tiefgefroren“ sowie die Zutatenlisten, dass der wesentliche Unterschied im Fleischersatzprodukt und den zusätzlichen Champignons liegt. 

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Beschaffenheit und Zusammensetzung eines Lebensmittels. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Die Leitsätze der Deutschen Lebensmittelbuchkommission für vegane und vegetarische Ersatz-Lebensmittel erläutern, wie vegetarische und vegane Produkte zu kennzeichnen sind. Danach soll auf den veganen oder vegetarischen Charakter des Lebensmittels an einer gut sichtbaren Stelle deutlich und gut lesbar durch die Angabe „vegan“ oder „vegetarisch“ hingewiesen werden. Ebenfalls deutlich und gut lesbar sollte auf die maßgeblich ersetzende Zutat hingewiesen werden, beispielsweise „mit Erbsenprotein“ oder „auf Sojabasis“.  Beides steht üblicherweise im Hauptsichtfeld.
Darüber hinaus dürfen Bezeichnungen für Geflügelschlachtkörper und Geflügelteilstücke der Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch nicht verwendet werden. Dazu gehört auch „Huhn“. 

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Durch denselben Produktnamen und die im Wesentlichen gleiche Gestaltung der Schauseiten können Verbraucher.innen unseres Erachtens beim schnellen Einkauf den Untertitel sowie das Vegan-Logo und den Hinweis „Vegan“ übersehen. Gerade wer häufig die gleichen Lebensmittel kauft, guckt nicht mehr genau hin und erst recht nicht ins Kleingedruckte auf der Rückseite.
Außerdem passt es nicht, ein veganes Produkt als Hühner Frikassee zu bezeichnen und verstößt gegen den Bezeichnungsschutz für Geflügelschlachtkörper. 

Fazit:

Frosta sollte der veganen Variante einen anderen Namen geben und die Verpackungen deutlich in der Gestaltung unterscheiden.

Stellungnahme der FroSTA Tiefkühlkost GmbH, Hamburg

Kurzfassung, erstellt von Lebensmittelklarheit

Frosta bedauert, dass sich jemand durch das Verpackungsdesign getäuscht fühlt. Ziel sei es, mit der Bezeichnung „veganes Hühnerfrikassee“ an das Original zu erinnern, um den Geschmack zu verdeutlichen. Das Design wäre bewusst so gestaltet worden, um Verwechslungen zu vermeiden, mit deutlichem „Vegan“-Hinweis und V-Label. Die Rückmeldung werde ernstgenommen, das Design geprüft und gegebenenfalls angepasst.