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Vanilleprodukte im Test: Extrakte und Pasten enttäuschen

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Vanilleprodukte im Test: Extrakte und Pasten enttäuschen

Wer für das Weihnachtsgebäck Vanille benötigt, hat die Qual der Wahl: Von Vanillezucker über Pasten und Extrakte bis hin zu ganzen Vanilleschoten stehen eine Reihe unterschiedlicher Produkte in den Regalen. Die Stiftung Warentest hat 42 Produkte im Hinblick auf ihren Vanillegehalt, das Aroma und die Kennzeichnung untersucht. Das Ergebnis: Nur 14 Produkte überzeugten, darunter vor allem Vanilleschoten sowie einige Vanillezucker und Extrakte. Sämtliche Pasten sowie ein Großteil der Extrakte enttäuschten.

Kein Produkt enthielt zugesetzte Aromen

Die Tester untersuchten insgesamt 17 ganze und gemahlene Vanilleschoten, 10 Vanillezucker, 9 Vanillepasten und 6 Vanilleextrakte. Im Test vertreten waren sowohl bekannte Marken wie Dr. Oetker und Ruf als auch preiswerte Eigenmarken von Supermärkten und Discountern sowie Biomarken wie Alnatura und Rapunzel. Das erfreuliche Ergebnis: In allen Produkten war die Vanille echt, keines der Produkte enthielt künstliche oder natürliche Aromen. 
Am besten im Test schnitten ganze oder gemahlene Vanilleschoten ab – kein Wunder, denn sie bestehen aus 100 Prozent Vanille. Von den insgesamt 17 getesteten Produkten erhielten mehr als die Hälfte (9) für den Aromagehalt die Note „sehr gut“ oder „gut“, darunter sowohl günstige Discounter-Produkte als auch Marken- und Bio-Produkte. Die übrigen Produkte bekamen ein „befriedigend“. Teilweise wiesen sie Mängel in der Deklaration auf, teilweise war der Aromagehalt nur befriedigend.

Bio-Vanillezucker überzeugen mit hohem Vanillegehalt

Von den zehn getesteten Vanillezuckern überzeugten vor allem drei Bio-Produkte. Sie enthielten mit 9,1 bis 11,7 Prozent deutlich mehr Vanille als den laut einer Richtlinie des Lebensmittelverbands empfohlenen Mindestgehalt von 6,25 Prozent. Die übrigen Vanillezucker erhielten ein „befriedigend“ oder „ausreichend“. Dabei fielen zwei Produkte auf, die zwar einen Vanillegehalt von 6,25 und 7 Prozent angegeben hatten, tatsächlich laut Analyse aber nur 1,4 und 1,5 Prozent Vanille enthielten.   
Noch schlechter schnitten allerdings die Vanillepasten ab: Hier gab es aufgrund des geringen Vanillegehalts nur einmal „befriedigend“, dafür sieben Mal „ausreichend“ sowie einmal „mangelhaft“. Von den sechs Vanilleextrakten erhielten nur jeweils ein Produkt die Bewertung „gut“ und „sehr gut“. Die übrigen waren „ausreichend“ oder „mangelhaft“.

Vanillegehalt am Extraktgehalt nicht abzulesen

Bei den meisten Produkten steht der Vanillegehalt auf der Verpackung. Als tückisch im Test entpuppte sich allerdings die Angabe des Vanillegehalts, wenn dieser auf den Extrakt bezogen wurde. So enthielt ein Produkt aus der Gruppe der Vanillepasten zwar laut Zutatenliste 42 Prozent Vanilleextrakt. Tatsächlich war laut Analyse aber nur 1,5 Prozent echte Vanille enthalten. Die Erklärung der Tester: Der „Vanilleextrakt“ sei in diesen Fällen offenbar stark verdünnt worden.

Auf Aromen und Vanillegehalt achten

Dennoch bleibt der Blick in die Zutatenliste aus Sicht von Lebensmittelklarheit die wichtigste Maßnahme, um die Qualität eines Vanilleprodukts zu beurteilen. Verbraucher:innen, die einen hohen Gehalt an natürlicher Vanillegehalt wünschen, sollten darauf achten, dass im Zutatenverzeichnis außer natürlichem Vanillearoma keine Aromen aufgeführt sind. Diese verstärken zwar den Geschmack, stammen aber – mit Ausnahme von natürlichem Vanillearoma – nicht aus der echten Vanille. Meist steht der Vanillegehalt auf der Verpackung. 
Genau hinschauen sollten Verbraucher:innen bei Produkten wie „Vanillinzucker“ oder ähnlichem. Sie enthalten häufig keine echte Vanille, sondern das Aroma „Vanillin“.


Quelle: Stiftung Warentest: Vanille im Test - Test 12/21

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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