Das ärgert beim Einkauf:

Dr. Oetker Russischer Zupfkuchen

Der als traditionell und wie selbst gemacht beworbene Kuchen enthält untypische Zutaten wie Palmfett und Zusatzstoffe.
getaeuscht

Die Aussagen auf dem Russischen Zupfkuchen „schmeckt wie selbst gebacken“ und „nach Großmutters Back-Idee“ können den Eindruck vermitteln, es handele sich um eine haushaltsübliche Rezeptur. Der Kuchen enthält jedoch Palmfett statt Butter und zahlreiche Zusatzstoffe wie Feuchthaltemittel und Säuerungsmittel.
Dr. Oetker sollte nicht mit einer traditionellen Rezeptur für den russischen Zupfkuchen werben, wenn dieser unübliche Zutaten wie Palmfett und zahlreiche Zusatzstoffe enthält.

Beworben mit „schmeckt wie selbst gebacken“ und „nach Großmutters Back-Idee“ enthält das Produkt keinerlei Butter. Immerhin die zu erwartende und prägende zentrale Zutat eines Zupfkuchens. Der Geruch nach Essig statt süß-buttrig, der Geschmack latschig wie ein Stück Dachpappe. So schmeckt in unserer Familie kein selbst gebackener Russischer Zupfkuchen.
Verbraucher aus Herne vom 21.04.2022

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Die Werbeaussagen „schmeckt wie selbst gebacken“ und „nach Großmutters Back-Idee“ lassen einen „Russischen Zupfkuchen“ aus haushaltsüblichen Backzutaten erwarten.

Darum geht’s:

Dr. Oetker bewirbt den „Russischer Zupfkuchen“ auf der Schauseite mit den Hinweisen „schmeckt wie selbst gebacken" und „nach Großmutters Back-Idee“. Weiterhin steht auf der Rückseite „Dr. Oetker ist bekannt für seine rezeptorische Backkompetenz mit über 100-jähriger Tradition und Erfahrung“. Zudem weist der Hersteller auf die „hohe Qualität“ der „fertigen Kuchen“ hin.
Laut Zutatenliste enthält der „Knetteigkuchen mit Quarkfüllung“ neben Zucker, Magerquark, Hühnervollei und Weizenmehl Zutaten wie Palmfett, Feuchthaltemittel (Sorbit, Glycerin), Rapsöl, Süßmolkenpulver, modifizierte Stärke, Emulgatoren, Säuerungsmittel, Säureregulator.  

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Qualität eines Lebensmittels. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Werbeaussagen, die die traditionelle Rezeptur eines Kuchens nahe legen, sollten aus unserer Sicht weitgehend mit charakteristischen und haushaltsüblichen Backzutaten hergestellt werden. Palmfett gehört aus unserer Sicht nicht zu den üblichen Zutaten für einem russischen Zupfkuchen. Selbst die Dr. Oetker Backmischung „Russischer Zupfkuchen“ führt Butter als Zutat auf, die zugefügt werden soll.

Fazit:

Dr. Oetker sollte nicht mit einer traditionellen Rezeptur für den russischen Zupfkuchen werben, wenn dieser unübliche Zutaten wie Palmfett und zahlreiche Zusatzstoffe enthält.

Stellungnahme der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Bielefeld

Kurzfassung:

Inspiriert wurde die Rezeptur des „Russischen Zupfkuchen“ durch ein sehr altes aus Osteuropa stammendes Rezept. Charakteristisch ist die auch von uns verwendete Mischung aus Käse- und Schokokuchen mit den gezupften Flocken. Zum Erhalt der Qualität bis MHD-Ende sind manche Zusatzstoffe unverzichtbar. In Verbrauchertests kam der Kuchen gut an. Die Geschmacksabweichung führen wir auf Lagerungsfehler zurück.