Das ärgert beim Einkauf:

Nabio Kokos Tonka Süßer Aufstrich

Der Produktname „Kokos Tonka“ lässt nicht erwarten, dass weiße Bohnen die Hauptzutaten des Aufstrichs sind.
getaeuscht

Der Produktname „Kokos Tonka“ lässt nicht erwarten, dass weiße Bohnen die Hauptzutaten des Brotaufstrichs sind. 
Der Hersteller sollte bereits auf der Schauseite auf die weißen Bohnen als eine der Hauptzutaten hinweisen.

Es wird ganz groß mit Kokos und Tonka geworben, aber der Hauptanteil ist die weiße Bohne und dann kommt Kokos mit gerade mal 0,05 Prozent Tonkabohne.
Verbraucher aus Berlin vom 24.01.2023

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Der Produktname vermittelt eine andere Zusammensetzung und lässt nicht erwarten, dass weiße Bohnen die Hauptzutaten des Brotaufstrichs sind. Der Kokosgehalt bleibt unklar.

Darum geht’s:

Auf der Schauseite des Aufstrichs sind neben dem Marken- und dem Produktnamen „Kokos Tonka“ mehrere Hinweise zu finden, darunter „ohne Palmöl“ und „60 % weniger Fett und Zucker1“. Einen Hinweis auf Weiße Bohnen gibt es nicht. Auf der Seite des Glases steht die Bezeichnung „Bio Bohnenaufstrich mit Kokos und Tonkabohne“. Ebenfalls seitlich ist das Zutatenverzeichnis aufgedruckt. Es zeigt als Hauptzutaten Wasser, „Bohnen weiß 22 % sowie Rohrohrzucker. Danach folgen „Kokosmilch 14 % (Kokosnussextrakt, Wasser)“, „Kokosnuss, gemahlen 10 %“ und weitere Zutaten. Ganz am Ende steht „Tonkabohne 0,05 %“.    

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Zusammensetzung. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).
Weiterhin ist in der LMIV festgelegt, dass ein Anbieter die Menge einer Zutat, die er in der Bezeichnung oder durch Worte, Bilder oder eine graphische Darstellung hervorhebt, auf der Lebensmittelverpackung kennzeichnen muss. Ausgenommen davon sind unter anderem Zutaten, die nur zur Geschmacksgebung in kleinen Mengen zugesetzt werden.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Die Aufmachung der Schauseite und insbesondere der Produktname lassen nicht erwarten, dass der Aufstrich zu einem großen Anteil aus Weißen Bohnen besteht. Der Anteil an Kokos ist geringer, lässt sich aber nicht genau erkennen.
Bei der Tonkabohne handelt es sich um ein Gewürz. Daher reicht ein kleiner Anteil zur Geschmacksgebung und die Menge ist kaum zu bewerten. 

Zusätzlich ist der Verbraucherzentrale aufgefallen, dass der Anbieter zwar mit Kokos wirbt, die Gesamtmenge an Kokos aber nicht zu erkennen ist. Die Angabe „Kokosmilch 14 % (Kokosnussextrakt, Wasser) gibt keine Auskunft über die verwendete Menge an Kokosnussextrakt. 

Fazit:

Der Hersteller sollte bereits auf der Schauseite auf die weißen Bohnen als eine der Hauptzutaten hinweisen und den Anteil an Kokosnuss im Produkt angeben.

Stellungnahme der NABA Feinkost GmbH, Gierstädt

Kurzfassung:

Für unsere cremigen, süßen Aufstriche setzen wir als geschmacksneutrale Produktbasis weiße Bohnen anstelle des marktüblichen Palmöls ein und machen dies über die Verkehrsbezeichnung im rechten Etikettenbereich transparent. Geschmacksgebend ist neben Kokos die Tonkabohne, die aufgrund ihrer Intensität typischerweise sehr geringe Zugabemengen erfordert und in unserem Produkt gut wahrnehmbar ist.