Nahrungsergänzungsmittel: natürlich oder synthetisch hergestellt?
Frage
Woran erkenne ich, ob Nahrungsergänzungsmittel synthetisch oder natürlich hergestellt wurden?!
Antwort
Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln bewerben ihre Produkte mit Abbildungen oder Aussagen, die ihnen ein natürliches Image geben sollen. Der Begriff „natürlich“ ist für Vitamine und Mineralstoffe allerdings rechtlich nicht geschützt.
In erster Linie gibt die Zutatenliste Auskunft darüber, welche Zutaten in dem Nahrungsergänzungsmittel verarbeitet wurden. Aus der Bezeichnung der Zutaten muss auch hervorgehen, ob sie eine spezielle Behandlung erfahren haben, beispielweise ob Fruchtstückchen als Ganzes, getrocknet oder in Form von Pulver zugesetzt wurden.
Bei den meisten Nahrungsergänzungsmitteln werden isolierte, also aus Stoffgemischen abgetrennte oder synthetisch hergestellte Substanzen zugesetzt, zum Beispiel bei der Vielzahl von Vitamin- und Mineralstofftabletten. In der Zutatenliste stehen dann die Verbindungen, die zugesetzt wurden, beispielsweise Vitamin C, Ascorbinsäure, Magnesiumcarbonat oder ähnliches.
Finden Sie die Vitamine als solche in der Zutatenliste können Sie davon ausgehen, dass sie synthetisch, also im Labor hergestellt wurden oder mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mirkoorganismen. Es ist zwar möglich, sie aus Lebensmitteln zu gewinnen. Dies ist aber in der Regel erheblich teurer. Außerdem sind auch dafür mehrstufige Herstellungsverfahren notwendig, die Verbraucher vermutlich nicht als „natürlich“ ansehen würden.
Verwendet der Hersteller hingegen natürliche Zutaten wie Fruchtpulver oder Pflanzenextrakte, werden diese in der Zutatenliste auch so benannt. Häufig finden sich in Nahrungsergänzungsmitteln allerdings neben natürlichen Zutaten wie Pflanzenextrakten auch isolierte Vitamine oder Mineralstoffe.
Wenn Sie isolierte Vitaminzusätze meiden möchten, können Sie auch auf das Bio-Siegel achten. In Bio-Lebensmitteln dürfen – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen – nur Vitamin- und Mineralstoffzusätze aus natürlichen Quellen wie Frucht- und Pflanzenpulver verwendet werden. Üblich ist beispielsweise Acerolapulver als Vitamin-C-Quelle oder Algenpulver als Kalziumquelle.
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Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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Kommentare
Super formuliert, leicht verständlich. Danke!
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