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Kann Birkenzucker zuckerfrei sein?

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Kann Birkenzucker zuckerfrei sein?

Frage

Liebes Team von Lebensmittelklarheit, ich habe gestern bei einem Discounter das erste Mal Birkenzucker gekauft. Ich teste immer mal verschiedene Zucker und kenne z.B. auch Kokosblütenzucker und Rohrzucker. Zu Hause habe ich dann festgestellt, dass der Birkenzucker vorne ein Logo hat, dass er zuckerfrei ist. Das ist doch total irreführend. Wieso soll Birkenzucker zuckerfrei sein? Das geht doch gar nicht. Oder ist alles zuckerfrei, wo kein Haushaltszucker drin ist?

Antwort

Tatsächlich handelt es sich bei Birkenzucker nicht um Zucker, sondern um den Zuckeraustauschstoff Xylit, auch Xylitol genannt. In geringen Mengen kommt Xylit in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Der Hinweis „zuckerfrei“ ist daher zutreffend und zulässig. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Kokosblütenzucker und Rohrzucker tatsächlich um Zucker aus unterschiedlichen Quellen.

Industriell wird Xylit meist aus Xylose („Holzzucker“) hergestellt. Xylose kommt unter anderem in Birkenholz vor. Daher wird Xylit umgangssprachlich auch „Birkenzucker“ genannt. Auch Hersteller bewerben Xylit gerne mit diesem Namen. Neben Birken dienen jedoch auch viele andere Rohstoffe als Ausgangsstoff für die Xylit-Synthese. Häufig werden landwirtschaftliche Reststoffe wie Maisspindeln oder Getreidekleien verwendet.

Aus Sicht von Lebensmittelklarheit ist der Name „Birkenzucker“ kritisch zu sehen. Im Portal erreichen uns immer wieder Beschwerden, weil Verbraucherinnen und Verbraucher bei einem Produkt namens Birkenzucker einen besonders natürlichen Süßmacher aus der Birke erwarten.

Ob der Name irreführend ist, lässt sich allerdings nicht pauschal sagen, sondern nur anhand der gesamten Verpackungsgestaltung beurteilen. Beispielsweise sollte klar zu erkennen sein, dass es sich um das Süßungsmittel Xylit handelt.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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