Das ärgert beim Einkauf:

Spreewaldhof Apfel-Mix-Dessert

Der prominente Hinweis „Aprikose“ lässt mehr als nur drei Prozent Aprikose im „Apfel-Mix-Dessert“ erwarten.
getaeuscht

Obwohl Aprikose fett gedruckt auf dem Etikett steht, sind gerade mal drei Prozent im Glas. Dass Apfel mit einem Anteil von 84 Prozent deutlich überwiegt, wird auf der Schauseite auch aufgrund der verwendeten Abbildungen für Äpfel und Aprikose nicht deutlich. 
Der Hersteller sollte Aprikose als Bestandteil des Apfelpürees nicht derart hervorheben und die enthaltene Menge bereits auf der Schauseite nennen.

Der Aufdruck suggeriert, dass es sich um „Aprikose“ bzw. um „Pfirsich-Maracuja“ Dessert handelt. In Wahrheit ist der Inhalt zu 84 bzw. 86 Prozent Apfel und nur 2 bis 3 Prozent, das jeweils auf dem Glas, fett gedruckte. Meines Erachtens ist das eine bewusste Irreführung der Verbraucher.
Verbraucherin aus Hessen vom 05.01.2023

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Die Aufmachung mit dem prominenten Schriftzug „Aprikose“ und die Abbildungen vermitteln ein völlig anderes Mischungsverhältnis für das Apfel-Mix-Dessert. Lediglich drei Prozent Aprikosenpüree stecken im Mix.

Darum geht’s:

Auf dem Etikett des Glases ist fettgedruckt der Schriftzug „Aprikose“ zu lesen. In deutlich kleinerer Schrift steht „Apfel-Mix-Dessert“. Äpfel und Aprikosen sind zu gleichen Anteilen abgebildet. Auf der Rückseite bezeichnet der Anbieter das Produkt als Dessert aus Äpfeln und Aprikosenpüree. 
Die Zutatenliste beginnt mit 84 Prozent Apfelpüree, danach folgen Zucker und drei Prozent Aprikosenpüree. 

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Zusammensetzung. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV).

In den Leitsätzen für Obsterzeugnisse stehen unter anderem Hinweise zur Bezeichnung und Aufmachung von Obsterzeugnissen. So enthält die Bezeichnung des Lebensmittels in der Regel den Namen der verwendeten Obstarten. Bildliche Darstellungen sollen den jeweils verwendeten Obstarten entsprechen. Zudem soll bei Mischungen das anteilige Mischungsverhältnis dabei annährend berücksichtigt werden.
Apfelmus-Mischerzeugnisse werden aus Äpfeln oder Apfelmus und Früchten wie Aprikose, Banane, Pfirsich oder Maracuja hergestellt. Bei Mischungen mit dem Hauptanteil Apfelmus lauten die Bezeichnungen beispielsweise „Apfelmus mit Aprikosenmus“ oder „Apfel-Aprikosenmus“. 

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Der prominente Schriftzug „Aprikose“ vermittelt zusammen mit der Fruchtabbildung ein falsches Mischungsverhältnis für den Mix aus Äpfeln und Aprikosen. Mit gerade mal drei Prozent Aprikose handelt es sich eher um eine Minimenge Aprikose im „Apfel-Mix-Dessert“. Sowohl im Produktnamen als auch in der Abbildung sollten die Mengenverhältnisse deutlich werden.

Fazit:

Der Hersteller sollte Aprikose als Bestandteil des Apfelpürees nicht derart hervorheben und die enthaltene Menge bereits auf der Schauseite nennen.

Stellungnahme der Obst- und Gemüseverarbeitung Spreewaldkonserve Golßen GmbH, Golßen

Kurzfassung, erstellt von der Verbraucherzentrale:

Es gibt keine Vorgabe, wieviel von der Frucht (z.B. Aprikose) hineinzugeben ist, um das Produkt als solches zu deklarieren. Die Produktsorte „Aprikose“ auf der Vorderansicht des Etiketts ist so hervorgehoben, um eine eindeutige Sortendifferenzierung zu der Produktsorte Apfel-Mix-Dessert „Pfirsich-Maracuja“ zu ermöglichen. Außerdem spiegelt die Produktaufmachung die Geschmacksintensität der Sorte wider.