So haben Hersteller reagiert:

Edeka verzichtet zukünftig auf Regionalitätshinweis

Änderung: Die Werbung „genial regional“ passte nicht zur „Bayerischen Jungen Ente“, die in Sachsen-Anhalt geschlachtet wurde.
Geändert

Werbung und Aufmachung versprach mit dem Namen „Bayerische Junge Ente“ ein Produkt aus Bayern. Auf der Packung selbst steht – abweichend vom Prospekt – der Hinweis „Junge Ente, aufgezogen in Bayern“. Dass das Identitätskennzeichen auf der Verpackung mit dem Kürzel „ST“ auf Sachsen-Anhalt hinwies, passte nicht zur Regionalwerbung im Prospekt. 
Edeka Südbayern hat zugesichert, den Regionalitätsverweis bis auf weiteres in der Werbung nicht mehr zu verwenden.

In der Werbung steht „Bayerische Junge Ente“ und auf der tiefgekühlten Ente steht: Junge Ente aufgezogen in Bayern, zusätzlich die Adresse der Fa. Wichmann.
Auf einem Chargenanhänger und auch gedruckt auf der Folienverpackung steht aber die Betriebsnummer DE ST 00030 EG und die gehört zu Wiesenhof Entenspezialitäten GmbH & Co. KG, Grimme, Sachsen-Anhalt.
Woher kommt nun die Ente? Wir haben sie extra gekauft, weil sie regional aus Bayern kommen sollte.
Verbraucher aus Marktschwaben vom 30.11.2022

Einschätzung der Verbraucherzentrale zur ursprünglichen Werbeanzeige

Die Werbung mit „genial regional“ im Prospekt passt nicht zur beworbenen Herkunft der „Bayerischen Jungen Ente“, wenn Produktionsschritte auch außerhalb Bayerns stattfinden.

Darum geht’s:

In seinem Prospekt wirbt Edeka Südbayern auf Seite sieben für Tiefkühlprodukte. Im weiß unterlegten Feld ist das Angebot einer „Bayerische jungen Ente“ mit dem Hinweis „genial Regional“ zu sehen. Die Verpackung enthält die Farben blau und weiß mit der typischen Rautenform. Gut lesbar ist der Name des Produkts „Bayerische junge Ente“ 
Der Name auf der Verpackung im Handel lautet „Junge Ente, aufgezogen in Bayern“. Die Farben auf der Verpackung stimmen mit der Abbildung überein. Am Verschluss hängt eine Fahne mit den Deutschlandfarben. Auf der Rückseite der „Fahne“ steht „aufgezogen von Landwirten für die Fläminger Entenspezialitäten“. Das Identitätskennzeichnen ist sowohl auf der Fahne als auch auf der Rückseite abgedruckt. Die Angabe lautet: DE ST 00030 EG. Das Kürzel „ST“ steht für das Bundesland Sachsen-Anhalt. 

Das ist geregelt: 

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) und gilt auch für die Aufmachung und Bewerbung eines Produktes.

Das Identitätskennzeichen ist eine Pflichtkennzeichnung auf tierischen Lebensmitteln. Es stellt keine Verbraucherinformation dar. Mit diesem Zeichen können die Behörden der Lebensmittelüberwachung ermitteln, wo das Produkt zuletzt bearbeitet oder abgepackt wurde.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Verbraucher:innen, die Wert auf regionale Lebensmittel legen, werden aufgrund der Werbung im Prospekt von einem Geflügel ausgehen, das ausschließlich in Bayern aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet wurde. Die Werbung „genial regional“ vermittelt insgesamt kurze Wege für die einzelnen Produktionsschritte bis zum Angebot im Handel. Die Deutschlandfahne sowie die Hinweise auf Sachsen-Anhalt auf der Rückseite der Produktverpackung passen nicht zur Regionalwerbung für Bayern. 

Fazit:

Edeka sollte auf die Werbung mit „Genial Regional“ verzichten, wenn die beworbene Herkunft Bayern nicht auf alle Produktionsstufen zutrifft.

 

Stellungnahme der EDEKA Südbayern Handels Stiftung & Co. KG, Gaimersheim

Kurzfassung, erstellt von der Verbraucherzentrale:

Die Bayerische Junge Ente wird in Bayern aufgezogen und lebt dort bis zur Schlachtung. Da die Schlachtung in einem anderen Bundesland erfolgt, ist die entsprechende Betriebsnummer auf der Packung angegeben. Um Missverständnisse bezüglich der Herkunft der Ente künftig zu vermeiden, wird der Regionalitätsverweis in der Werbung nicht mehr verwendet.

Ergebnis

Der Händler hat zugesichert, den Regionalitätsverweis in der Werbung bis auf weiteres nicht mehr zu verwenden.