Das ärgert beim Einkauf:

Larco Gourmet Finest Cuisine Wildfond

Dabei handelt es sich tatsächlich um eine Rinderbrühe mit einer Minimenge Hirschfleisch.
getaeuscht

Bei dem „Wildfond“ handelt es sich tatsächlich um einen Rinderfond mit einer Minimenge Hirschfleisch. Damit müssen Verbraucher:innen bei dem Produktnamen „Wildfond“ aus Sicht von Lebensmittelklarheit nicht rechnen.

Dass es sich um einen Rinderfond mit Wildfleisch handelt, sollte der Hersteller bereits auf der Schauseite klar kennzeichnen.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe den Wild Fond von Aldi schon öfter verwendet. Jetzt neu ist in der Zutatenlist plötzlich Rindfleisch drin.
Vorne heißt es „Wildfond“ wie immer und über der Zutatenliste Rind-Wildfond. Von Hirschfleisch ist auch nur 0,5 % drin. Von Rindfleisch-Extrakt aber 0,95 %, also mehr als von Wildfleisch. Ich bin jetzt verwirrt, weil ich eigentlich einen Wild-Fond kaufen wollte, aber den Eindruck habe einen Rinder-Fond gekauft zu haben. Ich fühle mich wirklich getäuscht. Hier wird etwas verkauft was es meiner Meinung nach nicht ist. Mit freundlichen Grüßen.
Verbraucher aus Essen vom 29.10.2021

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Ein „Wildfond“, der tatsächlich ein Rinderfond ist. Das sollten Verbraucher:innen bereits auf der Schauseite erfahren. Die minimalen Mengen Hirschfleisch werden kaum zum Geschmack beitragen, sondern das Aroma.

Darum geht’s:

Die Firma Larco Foods bietet in der Produktreihe „Gourmet Finest Cuisine“ einen „Wildfond“ an. Auf der Rückseite bezeichnet er das Produkt als „Rind-Wildfond“ und kennzeichnet in der Zutatenliste die Hauptzutat als konzentrierte Rinderbrühe mit Wildfleisch. Die Brühe enthält 0,95 Prozent Rindfleisch-Extrakt und 0,5 Prozent Hirschfleisch. Weitere Zutaten sind Rotwein, Speisesalz, Maltodextrin, Traubenzucker, natürliches Aroma, Gemüsekonzentrat, Rotweinextrakt, Kräuter- und Gewürzextrakte. 

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Zusammensetzung. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Es gibt keine rechtliche Definition für den Begriff „Fond“ und damit auch keine exakten Vorgaben wie ein „Wildfond“ hergestellt wird.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Der Produktname „Wildfond“ passt nicht, wenn es sich tatsächlich um eine Rinderbrühe handelt. Die Minimenge Hirschfleisch dient anscheinend dazu den Produktnamen zu rechtfertigen. Dies sollten Verbraucher:innen nicht erst auf der Rückseite erfahren.
Ein Produkt mit dem Namen „Wildfond“ kann zudem die Erwartung wecken, dass der Geschmack überwiegend aus gekochtem Wildfleisch stammt. Dieser Eindruck wird durch Angaben wie „Gourmet Finest Cuisine“ verstärkt. 0,5 Prozent Hirschfleisch werden dieser Erwartung nicht gerecht, zumal das enthaltene natürliche Aroma – neben typischen weiteren Zutaten wie Rotwein und Gewürzen – wesentlich zum Geschmack beitragen wird. 

Fazit:

Der Hersteller sollte bereits auf der Schauseite deutlich machen, dass das Produkt ein Rinderfond mit 0,5 Prozent Wildfleisch ist.

Stellungnahme der Larco Foods B.V., NL-Someren

Auf das Schreiben der Verbraucherzentrale vom 23.11.2021 hat der Anbieter mitgeteilt, dass er die Angelegenheit prüfen werde.