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Code auf der Verpackung

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Code auf der Verpackung

Frage

Ich habe eine Dose gehackte Tomaten gekauft und auf dem Boden als Haltbarkeitsinfo die Angabe „DE 2 N253  19:53 C“ gefunden. Was soll ich daraus entnehmen? Wie lange ist diese Dose nun haltbar?

Antwort

Bei der Angabe auf dem Boden des Produktes handelt es sich nicht um das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), sondern um die sogenannte Los- bzw. Chargennummer. Sie ist bei fast allen verpackten Lebensmitteln auf der Verpackung zu finden, hat für Verbraucher aber keinen Informationswert.

Ein Los oder eine Charge umfasst alle Verkaufseinheiten eines Lebensmittels, die unter praktisch gleichen Bedingungen erzeugt, hergestellt oder verpackt wurden. Festgelegt wird das Los vom Erzeuger, Hersteller, Verpacker oder Verkäufer des Lebensmittels.

Die Losnummer besteht aus einer Buchstaben- und/oder Ziffern-Kombination und beginnt häufig mit dem Buchstaben "L". Von Bedeutung kann die Losnummer beim Rückruf eines Lebensmittels sein. Dann dient sie der schnellen Identifizierung des zurückgerufenen Produktes. Für Verbraucher lassen sich daraus aber keine Informationen zur Herkunft des Lebensmittels oder seiner Rohstoffe ermitteln.

Das MHD muss demnach an einer anderen Stelle Ihres Produktes zu finden sein, entweder direkt hinter der Angabe „mindestens haltbar bis…“ oder entsprechend einem dort stehenden Hinweis, wo das Datum auf der Verpackung zu finden ist. In der Regel wird der Tag, der Monat und das Jahr angegeben.

Abweichend davon genügt

  • bei Lebensmitteln, die maximal drei Monate haltbar sind, die Angabe von Tag und Monat,
  • bei Lebensmitteln, die länger als drei Monate haltbar sind, die Angabe von Monat und Jahr,
  • bei Lebensmitteln, die länger als 18 Monate haltbar sind, die Angabe des Jahres.

Da Tomatenkonserven lange haltbar sind, reicht demzufolge die Angabe des Jahres als MHD aus.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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PiPa
16.07.2020 - 00:56

Guten Abend,
verstehe ich es richtig, das ich als Verbraucher keinerlei Möglichkeit habe herauszufinden woher meine geschälten Dosen-Tomaten kommen?
Und es kann sein, dass es sich hierbei um Chinaware handelt?
Das ist für mich unfassbar!
Gibt es Listen mit Waren die aus China stammen, damit ich als Verbraucher entsprechend handeln kann?
Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung

Redaktion Lebensmittelklarheit
16.07.2020 - 08:36

Bei den meisten verarbeiteten Lebensmitteln bleibt leider unklar, woher die Rohwaren stammen. Zum Teil gibt es wenig spezifische Hinweise wie „EU“ oder „Nicht-EU“, zum Beispiel bei Bio-Lebensmitteln, Honig und Olivenöl. Verlässliche Listen gibt es nicht.

Karl
06.05.2020 - 11:31

Auch wenn wie erläutert die Chargennummer (in meinem konkreten Fall L120OCB 7A) vom Hersteller "beliebig" gebildet werden kann, so wird es doch eine Kennzeichnung für das Land in dem das Produkt hergestellt wurde enthalten.
In einem Radiobeitrag jedenfalls meinte ein "Experte" anhand der Chargennummer das Herkunftsland zu erkennen.
Eine Liste habe ich im Internet leider vergeblich gesucht.

Vielen Dank vorab für eine Antwort

Karl M.

Redaktion Lebensmittelklarheit
11.05.2020 - 14:55

Anhand der Los- oder Chargennummer lässt sich die Herkunft eines Lebensmittels nicht ablesen, denn Lebensmittelfirmen können sie nach eigenen Erfordernissen festlegen. Es gibt keinen festgelegten Aufbau der Nummer wie beispielsweise beim Erzeugercode auf Eiern. Sie soll lediglich mit dem Buchstaben „L“ beginnen, wenn sie anderenfalls nicht von anderen Kennzeichnungen zu unterscheiden ist.

Zusätzlich findet man auf Lebensmittelverpackungen einen EAN-Code, der zentral vergeben wird. Er enthält zwar eine sogenannte Länderkennung. Diese richtet sich aber danach, wo der Code beantragt wurde und sagt ebenfalls nichts über die Herkunft des Lebensmittels aus.

Rita Pilka
03.02.2020 - 13:37

Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass ich genau das Hackfleisch habe was aber zurück gerufen wurde(Lidl) Um für mich doch noch mal zu kontrollieren, würde ich gerne wissen, wo die Losnummer steht.

Redaktion Lebensmittelklarheit
03.02.2020 - 13:38

Leider können wir Ihnen nicht mitteilen, wo exakt die Losnummer bei dem von Ihnen genannten Produkt steht, da dies nicht gesetzlich geregelt ist. Allerdings muss sie gut sichtbar, deutlich lesbar und unverwischbar angebracht sein. Üblicherweise wird der Nummer zur besseren Kenntlichmachung ein L vorangestellt. Das vom Rückruf betroffene Hackfleisch hat die Losnummer 36862231 (https://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/detail/lebensmittel/45868).

Berio Loevinger
31.01.2020 - 12:27

Beispiel Champignons in der Dose: Es scheint auf in Deutschland erhältliche Lebensmittel Informationen über den Inverkehrbringer zu geben, aber nicht unbedingt einen Hinweis auf das Ursprungsland der Pilze. Gibt der Code auf einer Konservendose einen länderspezifischen Hinweis dazu?

Redaktion Lebensmittelklarheit
03.02.2020 - 14:10

Nur die Angabe des Ursprungslands ist eine verlässliche Information, die im Fall der Dosenchampignons allerdings freiwillig ist. Leider können Sie das Ursprungsland der Champignons weder an der Firmenadresse noch anhand der vorhandenen Zahlencodes erkennen oder ermitteln.

Sibylle Elies
09.10.2019 - 17:36

Die o.g. Frage ist unbeantwortet. Was genau bedeuten die enthaltenen Buchstaben und Ziffern?

Redaktion Lebensmittelklarheit
11.10.2019 - 11:12

Die Loskennzeichnung wird vom Hersteller oder Verpacker festgelegt. Laut Los-Kennzeichnungsverordnung muss sie aus einer Buchstaben- oder einer Ziffernkombination oder einer Buchstaben-Ziffernkombination bestehen. Eine einheitliche Bedeutung der Zahlen oder Ziffern gibt es nicht. Wichtig ist, dass der Anbieter aufgrund der Losnummer identifizieren kann, wann und wo das Lebensmittel hergestellt wurde. Das ist wichtig für Eigenkontrollen, aber auch bei Rückverfolgung durch die kontrollierenden Behörden.  

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