Warum enthalten Reiswaffeln für Kinder Thiamin?

Frage

Seit Längerem beobachte ich, dass Reiswaffeln für Kinder (zum Beispiel ab dem 8. Monat) mit Thiaminzusatz (Zusatz von Vitamin B1) im Handel sind. Dies erweckt den Eindruck, dass es sich um eine Getreidebeikost handelt – denn da ist ein Zusatz, soweit ich weiß, sogar vorgeschrieben.
Allerdings ist Getreidebeikost doch anders definiert. Warum darf dann bei Reiswaffeln Thiamin zugesetzt werden?

Antwort    

Reiswaffeln dürfen als Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder angeboten werden, wenn sie die entsprechenden Bedingungen erfüllen. Dazu zählt unter anderem, dass sie einen Mindestgehalt an Thiamin (Vitamin B1) enthalten. 

Als Getreidebeikost zählen Lebensmittel, die die besonderen Bedürfnisse gesunder Säuglinge während der Abstillzeit decken und die Gewöhnung an normale Lebensmittel fördern sollen. Neben den klassischen Getreidebreien, die mit Milch oder Wasser angerührt werden, zählen auch Teigwaren, Zwieback und Kekse als Getreidebeikost. Entscheidend ist, dass die Produkte die entsprechenden Voraussetzungen zur Zusammensetzung erfüllen. Diese sind derzeit noch in der Diätverordnung festgelegt.

Beispielsweise muss Getreidebeikost mindestens 25 Prozent Getreide, bezogen auf das Trockengewicht, enthalten. Für Fett, Protein, Zucker und Salz sind Höchstgehalte festgelegt, ebenso für Rückstände von verschiedenen Schad- und Giftstoffen, beispielsweise Cadmium und Arsen. Außerdem muss Getreidebeikost mindestens 100 Mikrogramm Thiamin pro 100 Kilokalorien enthalten. Aus diesem Grund wird Getreidebeikost in der Regel Thiamin zugesetzt.