Sind in fettarmer Milch Zusatzstoffe enthalten?

Frage 

Von Bekannten habe ich gehört, dass in fettreduzierter Milch (zum Beispiel 1,5 %) angeblich Zusatzstoffe enthalten sein sollen, zur „Verbesserung der Konsistenz“ sowie der Farbe, die ja wegen des reduzierten Fettgehaltes ansonsten so wässrig sei. Kann das sein? Das müsste doch auf der Verpackung stehen, oder?
Verbraucherin aus Oberhaching vom 23.04.2025

Antwort

Trinkmilch darf – von einer Ausnahme abgesehen – keine Zusatzstoffe enthalten. Die weiße Farbe und das angenehme Mundgefühl auch bei fettarmer Milch werden durch die Homogenisierung erzeugt. 

Frische Milch – egal ob fettarme oder Vollmilch – darf keine Zusatzstoffe enthalten. Ein Zutatenverzeichnis ist nicht erforderlich. Die Milch im Handel trägt daher in der Regel kein Zutatenverzeichnis. 

Sterilisierte und ultrahocherhitzte Milch (H-Milch) darf hingegen Phosphate enthalten. Sind diese zugesetzt, müssen sie auf der Verpackung gekennzeichnet werden. H-Milch im Handel enthält aber meist keine Phosphate. Daher ist auch hier in der Regel kein Zutatenverzeichnis zu finden. 

Es ist richtig, dass Magermilch (max. 0,5 Prozent Fett) wässriger ist als Vollmilch. Sie hat außerdem einen leichten Blaustich. Auch nicht-homogenisierte fettarme Milch (1,5 Prozent Fett) kann wässriger wirken als Vollmilch. 

Die Erklärung für Ihre Bekannten: Die weiße Farbe und angenehme Konsistenz auch bei fettarmer Milch entstehen durch die Homogenisierung: Bei diesem technischen Verfahren wird die Milch unter hohem Druck durch feine Drüsen gepresst, die Fetttröpfchen werden zerkleinert und verteilen sich gleichmäßig in der Milch. Durch die feine Verteilung der Fetttröpfchen erscheint die Milch weißer und schmeckt vollmundiger. Die Homogenisierung muss auf der Verpackung nicht gekennzeichnet werden. Viele Hersteller drucken aber freiwillig einen Hinweis auf die Homogenisierung auf.