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Wie erkenne ich die Qualität der Schokolade in „Knusperpralinen“?

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Wie erkenne ich die Qualität der Schokolade in „Knusperpralinen“?

Frage

Ich habe „Knusperpralinen mit Milchschokolade (70%), Cornflakes (25%) und Mandeln (5%)“ gekauft. Das Zutatenverzeichnis sieht folgendermaßen aus: 
Zucker, Cornflakes (Mais, Zucker, Salz), Kakaobutter, Kakaomasse (11,3 %), MAGERMILCHPULVER (8,0 %), MANDELN, Palmfett, BUTTERREINFETT, Emulgator Lecithin, Aroma.

Ist es wirklich erlaubt, Zutaten der namensgebenden Hauptzutat, also der Milchschokolade, in den Gesamtzutaten, untergehen zu lassen? Sollte dies tatsächlich so sein: Müsste man dann hier nicht im Sinne des Verbraucherschutzes nachbessern? Denn Zutaten wie Palmfett könnten ja sowohl in den Flocken stecken als auch in einer minderwertigen Schokolade anstelle von Kakaobutter. So lässt sich die Qualität nicht nachvollziehen, obgleich mit „Schokolade“ geworben wird?

Antwort

Nach Einschätzung von Lebensmittelklarheit kann das Palmfett nur in der Schokolade stecken – und zwar zu maximal fünf Prozent. Die von Ihnen beschriebene Variante der Zutatenkennzeichnung ist zulässig. Verwendet ein Hersteller in seinem Produkt eine oder mehrere zusammengesetzte Zutaten – in diesem Fall Schokolade und Cornflakes –, hat er zwei Möglichkeiten der Kennzeichnung. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile.

Bei dem von Ihnen beschriebenen Produkt ist an den Mengenangaben in der Bezeichnung zu erkennen, dass sich die Knusperpralinen wie folgt zusammensetzen: aus Milchschokolade (70%), Cornflakes (25%) und Mandeln (5%). Da die Zutatenliste zeigt, dass das Palmfett nicht in den Cornflakes steckt, muss es in der Schokolade enthalten sein. Für die Zusammensetzung von Milchschokolade gibt es in der Kakaoverordnung klare Vorgaben. So ist eine geringe Menge an pflanzlichen Fetten, auch Palmfett, erlaubt, allerdings maximal fünf Prozent. Ist das der Fall, muss der Anbieter sowohl beim Zutatenverzeichnis als auch bei der Bezeichnung den Hinweis „enthält neben Kakaobutter auch andere pflanzliche Fette“ aufdrucken.
Enthält ein Lebensmittel ein oder mehrere zusammengesetzte Zutaten, hat der Anbieter folgende Möglichkeiten der Kennzeichnung

  1. Er kann die zusammengesetzte(n) Zutat(en) als Ganzes angeben, sofern unmittelbar danach eine Aufzählung der Zutaten folgt. Diese Variante hat der Anbieter in dem von Ihnen genannten Fall bei den Cornflakes gewählt. Für Verbraucher:innen kann diese Variante von Vorteil sein, da sie erfahren, welche Einzelzutaten in den Cornflakes stecken und welche zusätzlich im Produkt stecken. Die Zutatenliste kann aber auch lang und unübersichtlich werden, wenn Zutaten wie Zucker mehrfach auftauchen und in der Reihenfolge verrutschen. Eine Abschätzung der Menge wird dann kaum noch möglich.
  2. Die Bestandteile der zusammengesetzten Zutat werden einzeln („aufgelöst“) in der Zutatenliste aufgeführt. Diese Variante hat der Hersteller offenbar bei der Schokolade gewählt. Der Vorteil ist, dass Einzelzutaten nicht mehrfach auftauchen und die Zutat mit dem größten Gesamtanteil im Zutatenverzeichnis vorne steht. Es fehlt allerdings die Information, welche Einzelzutaten in der zusammengesetzten Zutat – in diesem Fall der Schokolade – stecken.  

Aus Sicht von Lebensmittelklarheit ist die erste Variante für viele Menschen möglicherweise verbraucherfreundlicher, da Sie erfahren, welche Zutaten in der Schokolade stecken und welche noch zusätzlich hinzugefügt wurden. Eine Mischung der beiden Varianten wie in diesem Fall erscheint uns nicht sinnvoll. In jedem Fall darf der Hinweis auf die Verwendung anderer pflanzlicher Fette als Kakaobutter nicht fehlen.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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