Versteckter Zimt in Lebensmitteln

Frage 

Ich bin gegen Zimt allergisch und würde gerne wissen, ab welcher Menge Zimt im Zutatenverzeichnis eines Lebensmittels genannt werden muss. Ein Teehersteller hat mir auf Nachfrage bestätigt, dass in seinen Teesorten fast überall Zimt enthalten ist, dieser aber nicht im Zutatenverzeichnis steht. Ist das erlaubt?
Verbraucher:in aus Erfurt vom 03.06.2025

Antwort

Grundsätzlich müssen alle Zutaten im Zutatenverzeichnis stehen, auch Zimt. In einigen Zutaten können aber kleine Mengen Zimt stecken, ohne dass Sie dies erfahren, da Zimt nicht zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen zählt.

Zimt kann sich im Zutatenverzeichnis beispielsweise hinter den Begriffen „Aroma“, „natürliches Aroma“ oder „Gewürze“ verstecken. 

Gewürze wie Zimt dürfen im Zutatenverzeichnis als „Gewürze“ oder „Gewürzmischung“ zusammengefasst werden. Voraussetzung hierfür ist, dass ihr Anteil am Lebensmittel bei maximal zwei Prozent liegt. 

Bei Aromen ist die Kennzeichnung komplizierter, denn es gibt mehrere Tausend verschiedene Aromastoffe: 

Ist im Zutatenverzeichnis „natürliches Zimtaroma“ gekennzeichnet, so muss dieses zu mindestens 95 Prozent aus Zimt stammen. Bei einem Aroma, das aus unterschiedlichen Ausgangsstoffen stammt, erfahren Sie diese dagegen in der Regel nicht. Steht beispielsweise nur „Aroma“ oder „natürliches Aroma“ in der Zutatenliste, so sind die Ausgangsstoffe unklar. Es ist möglich, dass in einem „natürlichen Aroma“ Zimt enthalten ist, ohne dass Sie dies erfahren. Ein kennzeichnungspflichtiges Allergen hingegen müsste auch im Aroma zu erkennen sein, beispielsweise „Aroma (Milch)“.

Anders als Milch, Nüsse oder glutenhaltige Getreide zählt Zimt nicht zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen. Daher muss er auch nicht explizit als Allergen – beispielsweise in Gewürzen und Aromen – gekennzeichnet werden. 

Wenn Sie eine Allergie gegen Zimt haben, können Sie sicherheitshalber auf Lebensmittel mit „Gewürzen“ oder „Aroma“ in der Zutatenliste verzichten.