So haben Hersteller reagiert:

Erfahrungsberichte mit Smoothies bei Typ-I-Diabetikern auf gruenesmoothies.de

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Heilversprechen für Typ-I-Diabetes entfernt
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Der Hersteller von Geräten zur Zubereitung von Smoothies wirbt mit Erfahrungsberichten von Nutzern für grüne Smoothies. Unter anderem wird Typ-I-Diabetikern suggeriert, durch den Konsum von Smoothies weniger Insulin substituieren zu müssen, was medizinisch unmöglich ist.Der Anbieter muss unserer Auffassung nach die für Typ-I-Diabetiker gesundheitsgefährdenden Heilversprechen aus dem Internetauftritt entfernen.

Auf der Seite gruenesmoothies.de/blog.php/erfahrungsbericht-kritik-gesundheit-wirkung-blutzucker-diabetes/ steht, dass durch den Verzehr der Dinger (Smoothies) wieder Insulin hergestellt werden würde, in Bezug auf Typ 1 Diabetes. Jeder Mediziner wird ihnen bestätigen, dass das bei Typ 1 nicht geht. Totalschaden bleibt Totalschaden, leider.
In dem Artikel wird auch nahegelegt kein Insulin mehr zu spritzen, wenn man diese Dinger konsumiert. Bei einem Typ 1 Diabetiker kann das Absetzen von Insulin nicht nur extreme Schäden am Körper hervorrufen, es endet in jedem Fall früher oder später tödlich. Und das ist es, was mich so geschockt hat. Hier werden nicht nur Unwahrheiten behauptet wie "Löwenzahn enthält Insulin", sondern wirklich ernsthaft behauptet, dass Diabetiker Typ 1 ihr Insulin nicht mehr brauchen. Vielleicht sollte man dieser Firma auch mal den Unterschied zwischen Insulin und Inulin erklären... Ich bin selber Mutter eines Typ 1 Diabetikers und wenn ich mir überlege, wie viele Hoffnungen insbesondere bei Frischdiagnostizierten durch die Verbreitung so eines Unsinns entstehen können und welche Folgen es hat, platzt mir gelinde gesagt der Kamm.
Verbraucherin aus Neu-Anspach vom 25.07.2014

Darum geht’s:

User finden auf der Internetseite gruenesmoothies.de zahlreiche gesundheitliche Informationen, Rezepte und einen Shop für Mixer, Mixerzubehör und sogenannte Superfoods. Eine Rubrik der gesundheitlichen Informationen sind Erfahrungsberichte zum Verzehr von Grünen Smoothie bei diversen Erkrankungen, unter anderem Diabetes mellitus Typ I.

In dem Erfahrungsbericht wird von den Erfolgen einer Typ-I-Diabetiker durch Umstellung auf Rohkost und grüne Smoothies berichtet. Der anfängliche Bedarf von 31 Insulineinheiten/Tag soll auf 4 Einheiten/Tag gesunken sein:

„Nachdem wir uns drei Monate lang ausschließlich von Rohkost ernährt hatten, machten wir ein zweiwöchiges Saftfasten mit Orangensaft und grünen Smoothies. Die Kur verlief positiv und da wir genaue Aufzeichnungen führten, stellten wir gewisse Muster fest, die darauf hindeuteten, dass ihr Körper anfing, wieder eigenes Insulin zu produzieren! Während der Fastenkur sank ihr täglicher Insulinbedarf auf 4 Einheiten, während die Blutzuckerwerte auf einem konstant gesunden Level blieben!“

Aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse zu Diabetes mellitus Typ I hält die Verbraucherin die Versprechen für unwahr und gesundheitsgefährdend.

Das ist geregelt:

Nach der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) Artikel 7 dürfen Informationen über Lebensmittel grundsätzlich nicht irreführend sein, insbesondere dürfen sie Lebensmitteln keine Wirkungen oder Eigenschaften zuschreiben, die sie nicht besitzen.
Weiterhin dürfen nach Artikel 7 Informationen über ein Lebensmittel diesem keine Eigenschaften der Vorbeugung, Behandlung oder Heilung einer menschlichen Krankheit zuschreiben oder den Eindruck dieser Eigenschaften entstehen lassen.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand ist ein Typ-1-Diabetes mellitus nicht heilbar. Er entsteht durch eine Autoimmunreaktion, die zur Zerstörung der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse führt. Die Beta-Zellen sind für die Produktion von Insulin zuständig, das für den menschlichen Organismus essenziell ist. Ohne Betazellen wird also keine Insulin produziert. Erkrankte sind lebenslang auf die Zufuhr von Insulin angewiesen.
Grüne Smoothies können unserer fachlichen Einschätzung nach bei Typ-1-Diabetikern nicht zur Bildung von Insulin führen. Betroffene riskieren schwere gesundheitliche Schäden, wenn sie die ärztlich abgestimmte Insulinzufuhr senken.

Fazit:

Der Anbieter muss die gesundheitsgefährdenden Werbeaussagen aus seinem Internetauftritt entfernen.

Stellungnahme der Grüne Smoothies GmbH, Berlin

Auf das Schreiben der Verbraucherzentrale vom 04.02.2015 liegt kein Antwortschreiben vor.

Ergebnis

Der Anbieter hat den Erfahrungsbericht Nr. 12 komplett von seinen Internetseiten entfernt.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de