So haben Hersteller reagiert:

Angebot Wilder Taunus auf wilder-taunus.de

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Der Anbieter entfernt nach Abmahnung die Werbeaussage „Mehr Bio geht nicht“ auf wilder-taunus.de
Geändert

Der Anbieter bewirbt auf wilder-taunus.de die Vorzüge von „Wildfleisch aus der Region direkt vom Jäger“. Die Aussage „Mehr Bio geht nicht“ kann Verbraucher bei diesem Wildfleischangebot verwirren, da als „Bio“ angebotenes Wildfleisch nach EU-Ökoverordnung ausschließlich für Fleisch aus Gatterhaltung vorgesehen ist. Der Anbieter sollte daher auf die Aussage „Mehr Bio geht nicht“ verzichten, wenn die Anforderungen nicht erfüllt sind.

Hier wird für Wildfleisch mit dem Slogan "mehr Bio geht nicht" geworben. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit ein verbrauchertäuschendes Werbemittel und irreführend!
Verbraucherin aus Wehrheim vom 10.12.2017

Einschätzung der Verbraucherzentrale zur ursprünglichen Verbrauchermeldung:

Darum geht’s:

Auf wilder-taunus.de bewirbt der Anbieter „Wildfleisch aus der Region direkt vom Jäger“ an verschiedenen Stellen mit „Bio“:

  • „Aktuell“ – „Kaum ein natürliches Lebensmittel kann von sich behaupten mehr Bio geht nicht“
  • „Spitzenqualität gibt es bei uns“ – „Bio – unser Wild lebt in freier Wildbahn. Mehr Bio geht nicht.“
  • „Über uns“ – „Bei uns bekommen Sie ein unbelastetes, hochwertiges Nahrungsmittel aus der Region. Mehr Bio geht nicht“.

Bei dem beworbenen Wildfleisch handelt es sich jedoch nicht um biologisch erzeugtes Fleisch, das gemäß den Vorgaben der EU-Öko-Vorordnung hergestellt wird. Es gibt zudem keinen Hinweis auf das anerkannte EU-Öko-Siegel.

Das ist geregelt:

Die EU-Ökoverordnung legt fest, unter welchen Bedingungen ein Lebensmittel als biologisch/ökologisch erzeugt bezeichnet werden darf. Nach der Verordnung sind Begriffe wie „Öko“, „Bio“, „biologisch“, „ökologisch“ oder „aus kontrolliert ökologischem/biologischem Anbau“ geschützt und weisen eindeutig auf die ökologische Erzeugung hin. Des Weiteren erläutert die Verordnung, dass Erzeugnisse der Jagd von wild lebenden Tieren nicht als „ökologisch“ oder „biologisch“ erzeugt gelten.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Das Aufwachsen und Leben in der freien Natur entspricht der natürlichen Lebensweise von Tieren. Es kann als artgerecht und naturnah angesehen werden. Wildfleisch, das bei der Jagd erlegt und wie hier zum Verkauf angeboten wird, darf jedoch nicht als „Bio“ beworben werden, da „Bio“ ein geschützter Begriff ist. Bei Wildfleisch steht „Bio“ für Fleisch aus Gatterhaltung, das nach den EU-Ökorichtlinien erzeugt wird. Wird der Begriff „Bio“ im Zusammenhang mit dem Fleischverkauf von wild lebenden Tieren verwendet, kann dies zu Missverständnissen führen.

Fazit:

Die Aussage „Mehr Bio geht nicht“ kann den Eindruck erwecken, es handle sich um biologisch erzeugte Ware. Da dies nicht der Fall ist, sollte der Anbieter auf die Aussage verzichten.

Stellungnahme von Matthias Netz, St.-Ursula-Gasse 22, Oberursel (Taunus)

Auf das Schreiben der Verbraucherzentrale vom 10.04.2018 liegt bisher keine Antwort vor.

Ergebnis

Der Anbieter hat seinen Internetauftritt geändert. Das Wildfleisch wird nicht mehr mit dem Begriff „Bio“ beworben. Die mehrfach verwendete Werbeaussage „mehr Bio geht nicht“ wurde in den entsprechenden Rubriken („Über uns“ „Aktuell“, „Spitzenqualität gibt es bei uns“) entfernt. 

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de