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Marktcheck: Nutri-Score auf mehr als 1000 Lebensmitteln zu finden

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Marktcheck: Nutri-Score auf mehr als 1000 Lebensmitteln zu finden

Der sogenannte Nutri-Score soll die Nährwertkennzeichnung ergänzen und für Verbraucher verständlicher machen. Bislang ist die neue, farbliche Kennzeichnung freiwillig. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat nun einen Marktcheck durchgeführt und mehr als 1000 Lebensmittel gefunden, die mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sind – entweder auf der Internetseite der Hersteller oder auf den Produkten selbst. Dabei fiel den Verbraucherschützern auf, dass die farbliche Nährwertkennzeichnung auf zuckrigen Getränken, übersüßten Kindermüslis oder gemüsearmen Fertiggerichten fast nie zu finden ist.

Große Anbieter planen die Umstellung

Die Verbraucherzentrale fand den Nutri-Score vor allem bei großen Anbietern wie Danone, Iglo, Nestlé oder Bonduelle. Sie entdeckten dabei auffällig viele Produkte mit einer positiven Bewertung A oder B. Kein Wunder, denn er steht hauptsächlich auf Gemüse- oder Fischgerichten, Brot oder Joghurt. Einige Anbieter bilden den Nutri-Score allerdings nur auf ihrer Internetseite ab, auf den Etiketten der Lebensmittel ist er nur teilweise aufgedruckt. Als einziger Hersteller hat Danone seine Produkte fast durchgängig auch auf den Etiketten mit dem Nutri-Score gekennzeichnet.

Parallel zum Marktcheck befragte die Verbraucherzentrale die Hersteller zu ihren Plänen. So gab Harry Brot an, den Nutri-Score bis Mitte 2021 auf alle Verpackungen drucken zu wollen. Nestlé plant eine Umstellung schrittweise bei verschiedenen Marken. Bofrost hat den Nutri-Score bislang auf seiner Homepage sowie im Verkaufskatalog abgebildet, gibt aber an, neue Verpackungen nur noch mit dem Nutri-Score zu drucken.

Europäische Verbraucherorganisationen und Firmen wie Nestlé, Danone oder McCain fordern eine verpflichtende Einführung des Nutri-Score in Europa. Die Farbskala ermöglicht es, kalorien-, zucker- oder fettreiche Lebensmittel auf einen Blick zu erkennen. In einer repräsentativen Verbraucherbefragung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) aus dem Jahr 2019 hatten Teilnehmer die Möglichkeit, vier verschiedene erweiterte Nährwertkennzeichnungsvarianten zu beurteilen. Der Nutri-Score ging dabei als klarer Sieger hervor.

Aus Sicht von Lebensmittelklarheit ist die Situation unbefriedigend. Der Nutri-Score soll Verbrauchern eine Entscheidungshilfe für den Einkauf bieten. Diesen Zweck kann er nicht erfüllen, wenn er vorwiegend als Werbeelement auf Lebensmitteln mit positivem Nutri-Score steht. Das ist bei einer freiwilligen Kennzeichnung nicht anders zu erwarten. Deshalb sollte eine vereinfachte Nährwertkennzeichnung verpflichtend sein.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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