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Schokolade mit Palmfettfüllung

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Schokolade mit Palmfettfüllung

Frage

Ich habe eine gefüllte Markenschokolade mit Karamell und Keks gekauft, da ich mir davon eine entsprechend hohe Qualität verspreche. Nach dem Kauf habe ich festgestellt, dass die Hauptbestandteile der Schokolade Zucker und Palmöl anstelle von Zucker und Kakaobutter sind. Palmöl ist wesentlich günstiger und lässt die Schokolade darüber hinaus nach billigem Fett schmecken. Sollte eine Schokoladentafel nicht eher hochwertige Kakaobutter enthalten?

Antwort

In Schokolade ist Palmfett in geringer Menge erlaubt, dann ist ein Hinweis auf pflanzliche Fette verpflichtend. Bei gefüllter Schokolade können allerdings erhebliche Mengen Palmfett in der Füllung stecken.

Die Kakaoverordnung sieht vor, dass Schokolade neben Kakaobutter als pflanzliches Fett grundsätzlich auch weitere pflanzliche Fette als Zutaten enthalten darf. Zu diesen Fetten gehört unter anderem auch das in der Zutatenliste von Ihrer Schokolade aufgeführte Palmöl.

Sechs verschiedene pflanzliche Fette sind nach der Kakaoverordnung zugelassen. Sie dürfen in einer Menge bis fünf Prozent enthalten sein.

Die Verordnung fordert dann allerdings einen Hinweis auf den Einsatz von Pflanzenfett: „enthält neben Kakaobutter auch andere pflanzliche Fette“.

Diese Kennzeichnungspflicht besteht für Schokolade, nicht für Füllungen in Schokolade. Gerade bei gefüllten Schokolade ist aber häufig Palmöl als Zutat zu finden.

So gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für den Einsatz von Palmöl und dessen Kennzeichnung:

  1. Eine reine Schokolade (ungefüllt) enthält neben Kakaobutter auch Palmöl als Zutat: In diesem Fall muss auf der Verpackung ein entsprechender Hinweis auf pflanzliche Fette zu finden sein.
  2. Eine „gefüllte Schokolade“ oder „Schokolade mit ...füllung“ enthält in der Füllung Palmöl als Zutat: Ein Hinweis auf der Verpackung ist in diesem Fall nicht erforderlich. Nur im Zutatenverzeichnis ist Palmöl aufgeführt.
  3. Eine „gefüllte Schokolade“ oder „Schokolade mit …füllung“ enthält in der Außenschicht der Schokolade neben Kakaobutter auch Palmöl als weitere Zutat: In diesem Fall muss wie im ersten Fall auf der Verpackung ein Hinweis („enthält neben Kakaobutter auch andere pflanzliche Fette“) zu finden sein.

Bei gefüllten Schokoladen ist es nicht ungewöhnlich, dass Palmöl weiter vorne in der Zutatenliste zu finden ist, da der Anteil der Füllung bei einer Schokolade bis zu 75 Prozent betragen darf. Verbraucherinnen und Verbraucher können an dem entsprechenden Hinweis auf der Verpackung schließen, ob Palmöl auch in der Schokolade oder nur in der Füllung enthalten ist.

Verbraucherfreundlich ist die Kennzeichnung aus unserer Sicht, wenn im Zutatenverzeichnis die Zutaten für die Schokolade und die Füllung einzeln aufgeführt sind. Dann ist eindeutig erkennbar, welche Zutaten der Schokolade und welche der Füllung zuzuordnen sind.

 

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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