So haben Hersteller reagiert:

SanLucar Lieblings-Äpfel

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Kennzeichnung „Erntefrisch aus Deutschland“ als Werbung für Äpfel im März vom Etikett entfernt
Geändert

Die Werbung mit “Erntefrisch aus Deutschland“ bei Obst weist auf einen Erntezeitpunkt hin, der maximal wenige Tage zurück liegt. Bei Äpfeln kann dieses Versprechen im Frühjahr nicht stimmen.
Der Anbieter sollte das Label daher für Lageräpfel nicht verwenden, anderenfalls täuscht er Verbraucher über die Qualität des Angebotes.

In der KW 12 habe ich Äpfel mit der Kennzeichnung „Erntefrisch aus Deutschland“ (im März!) gekauft. Die Angabe kann doch nicht zulässig sein, das muss der Anbieter doch richtigstellen, oder?
Verbraucherin aus München vom 09.04.2014

Darum geht’s:

Die unter der Marke SanLucar im Einzelhandel im März und im April erworbenen „Lieblings-Äpfel“ verschiedener Sorten trugen auf der Schauseite ein Label „Erntefrisch aus Deutschland“. Die Apfelernte erstreckt sich in Deutschland vom Spätsommer bis in den Spätherbst. Im März und April gibt es im Handel aus Deutschland nur Lageräpfel, die nicht frisch, sondern vor mehreren Monaten geerntet wurden. Die Verbraucherin fühlt sich daher durch die Werbung getäuscht.

Das ist geregelt:

Laut Lebensmittelinformationsverordnung (Artikel 7 LMIV) dürfen Informationen über ein Lebensmittel nicht irreführend sein, insbesondere in Bezug auf seine Eigenschaften. Dazu zählt auch die Zusammensetzung eines Lebensmittels. Solche Irreführungen sind in der Werbung und Aufmachung eines Lebensmittels unzulässig.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Nach Auffassung der Verbraucherzentrale sollten Anbieter auf Angaben verzichten, die eine andere Qualität suggerieren als tatsächlich vorliegt. Äpfel, die seit Monaten im Lager liegen, auch wenn es sich um eine Speziallagerung handelt, die den Reifungsprozess verzögert, sind nicht mehr in einem Zustand, der einem wenige Stunden bis wenige Tage altem Apfel entspricht. Sie können zwar durchaus noch saftig und lecker sein, aber das ist unserer Ansicht nach nicht dasselbe wie frisch geerntet. Verbraucher, die die Ernteperioden von heimischen Obstarten kennen, identifizieren diese Werbung leicht als falsch.

Fazit:

Trotzdem oder gerade deshalb sollte der Anbieter auf derartige Qualitätsversprechen verzichten.
Nicht nur für Verbraucher, die sich mit den Erntezeitpunkten von Obst und Gemüse nicht auskennen, sondern generell wäre die Angabe des Erntejahres bei lange lagerfähigen Gemüse- und Obstarten wie Äpfeln, Kartoffeln und Karotten aus Sicht der Verbraucherzentralen eine sinnvolle Erweiterung der Kennzeichnungsvorschriften.

Stellungnahme der San Lucar Deutschland GmbH, Ettlingen

Kurzfassung:

Die Bezeichnung „erntefrisch“ beschreibt den frischen Zustand unserer Äpfel. Einen Teil der Äpfel, die wir in Deutschland ernten, gelangt direkt vom Feld in den Handel, ein anderer Teil wird eingelagert, um auch nach der Erntesaison noch Äpfel vom Bodensee anbieten zu können. Im Speziallager wird der Reifeprozess der Äpfel gestoppt, die Früchte schlafen sozusagen und bleiben dadurch „erntefrisch“.

Ergebnis

Der Anbieter hat die Werbung „Erntefrisch aus Deutschland“ 2014 vom Etikett entfernt.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de