So haben Hersteller reagiert:

Dumet Hojiblanca Spanische Oliven, schwarz

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Abmahnung erfolgreich: In Zukunft geschwärzte „Spanische Oliven, schwarz“ als geschwärzte Oliven bezeichnet
Geändert

Schwarz gefärbte grüne Oliven werden als „Spanische Oliven, schwarz“ bezeichnet. Wenn zusätzlich schwarze Oliven durch ein Sichtfenster zu sehen sind, haben Verbraucher kaum eine Chance, sonnengereifte schwarze Oliven von gefärbten zu unterscheiden. Denn sie haben keinen Anlass, das Kleingedruckte zu kontrollieren, ob sie einen Hinweis auf die Schwarzfärbung von grünen Oliven finden. Der Anbieter sollte geschwärzte grüne Oliven für Verbraucher klar erkennbar bereits auf der Schauseite als Geschwärzte Oliven kennzeichnen.

Ich bin verärgert darüber, dass ich geschwärzte Oliven gekauft habe, obwohl ich eigentlich extra darauf geachtet habe es nicht zu tun. Als erstes ging ich davon aus, dass Oliven grundsätzlich als geschwärzt gekennzeichnet sein müssen, wenn sie es sind. Ich warf dann extra noch einen Blick auf die Zutatenliste und dort machte mich zwar die Zutat Eisengluconat etwas stutzig, da diese aber als Stabilisator (und noch nicht einmal als Farbstoff) bezeichnet wurde (und ich kein Lebensmittelchemiker bin), ging ich nicht von einer künstlichen Färbung aus. In einer kleinen nachträglichen Recherche über Stabilisatoren wurden diese als Zusatzstoffe bezeichnet, welche einen Zustand (oder eben eine Färbung) stabil halten, also einen Ist-Zustand erhalten (und eben nicht dazu dienen, etwas zu färben).Das heißt, obwohl ich darauf geachtet habe, kaufte ich fälschlicherweise gefärbte Oliven. Das zeigt mir, dass der Hersteller genau dies erreichen möchte – warum sollte er es sonst so geschickt verbergen? Diese hier angewendete Art der Kennzeichnung (oder besser Verschleierung) empfinde ich als Betrug.
Verbraucher aus Freiburg vom 21.02.2016

Einschätzung der Verbraucherzentrale zur ursprünglichen Produktmeldung

Darum geht’s:

Die Dumet AG bietet unter anderem „Spanische Oliven, schwarz“ an. Durch ein Sichtfenster auf der Vorderseite des Kunststoffbeutels sind „schwarze“ Oliven sichtbar. Lediglich in der Zutatenliste auf der Rückseite können informierte Verbraucher an der Zutat „Stabilisator: Eisengluconat“ erkennen, dass es sich bei den „schwarzen“ tatsächlich um geschwärzte Oliven handelt.

Das ist geregelt:

Laut Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind die Eisensalze Eisen-II-Gluconat (E 579) und Eisen-II-Lactat (E 585) für die Dunkelfärbung von Oliven zugelassen. Sie müssen mit der E-Nummer oder dem Namen in der Zutatenliste stehen. Sie sind „Stabilisatoren“ und keine Farbstoffe.
Für lose Ware ist die Kenntlichmachung „geschwärzt“ vorgeschrieben.

Nach der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV), dürfen Informationen über Lebensmittel nicht irreführend sein in Bezug auf die Eigenschaften des Lebensmittels, insbesondere auch in Bezug auf die Zusammensetzung. Solche Irreführungen sind auch in der Werbung und in der Aufmachung und Darbietung des Lebensmittels unzulässig.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Am Baum gereifte Oliven sind violett bis schwarz. Reife schwarze Oliven sind weich, schwer vom Kern zu lösen und haben ein typisches Aroma. Die Ernte und der Transport sind aufwändiger als bei unreifen, festen, grünen Oliven und mit größeren Verlusten verbunden.
Aufgrund der Angabe “Oliven, schwarz“ auf der Schauseite ist es unserer Ansicht nach naheliegend, beim Einkauf von sonnengereiften schwarzen Oliven auszugehen. Verbraucher haben keinen Anlass, schwarz gefärbte Oliven zu erwarten und die Kennzeichnung auf der Rückseite zu kontrollieren. Und, auch wenn Sie in die Zutatenliste schauen, müssen Sie nicht erkennen, dass die Oliven gefärbt sind. Denn es ist nur der Stabilisator Eisengluconat deklariert, der die schwarze Farbe geschwärzter grüner Oliven stabilisiert und kein Farbstoff.
Eine nicht-repräsentative Umfrage auf lebensmittelklarheit.de in 2013, an der 5402 Personen teilnahmen, spiegelt ebenfalls eine entsprechende Verbrauchererwartung wider. Knapp 50 Prozent der Teilnehmenden erwarteten bei „Schwarzen Oliven“ Oliven, die durch die längere Reifung eine dunkle Farbe bekommen haben. Weitere 28 Prozent gaben an, den Hinweis „gefärbt“ auf der Vorderseite zu erwarten, wenn es sich tatsächlich um gefärbte grüne Oliven handeln würde.

Fazit:

Die Dumet AG sollte die Verpackung ändern und bereits auf der Schauseite unmissverständlich kennzeichnen, dass „Geschwärzte Oliven“ in dem Kunststoffbeutel stecken.

Dumet AG, Steinhausen/Schweiz

Kurzfassung:

Oliven oxidieren am Baum durch Sauerstoff von Grün zu braun. Bei der Schwärzung kommen grüne Oliven für 4 Tage in ein Wasserbecken unter Zugabe von Sauerstoff. Die Oliven oxidieren von grün zu schwarz. Stabilisiert wird der Farbton mit Eisengluconat. Ohne diesen hellen sich die Oliven wieder dunkelbraun auf. Somit ist nicht ein Farbstoff sondern reiner Sauerstoff für die Schwärzung verantwortlich.

Ergebnis

Die Dumet AG sagt zu, die Oliven in Zukunft als „Hojiblanca Spanische Oliven, geschwärzt“ zu bezeichnen. Die Oliven in der geänderten Verpackung mit neuer Bezeichnung gelangen ab Dezember 2016 in den Handel.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de