So haben Hersteller reagiert:

Bio-verde Sahne-Herings-Filets, ehemals Bio-verde Küstenfischer Sahne-Hering-Filets

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Rezeptur angepasst – Sahne ist seit 2015 im Produkt enthalten
Geändert

Sahne-Heringsfilets sind für viele Menschen in Deutschland ein bekanntes Gericht.  Es ist verständlich, dass Verbraucher unter diesem Namen Sahne und eben nicht Crème fraîche und Joghurt in der Rezeptur erwarten. Abweichungen von der klassischen Zubereitung, zumal wenn sie nicht mit dem Namen im Einklang stehen, sollte der Anbieter vermeiden und das Produkt den Zutaten gemäß bezeichnen.

Das Produkt heißt Sahne-Heringsfilets. Schon beim Öffnen riecht man es und dann schmeckt man es: die weiße Soße ist dem Kern nach Mayonnaise. In den Zutaten findet sich entsprechend Eigelb, Öl und Senf. Als Milchprodukte sind Crème fraîche und Joghurt drin, aber keine Sahne. Es schmeckt zwar sehr gut, aber auch ganz anders als Sahneheringe.
Verbraucher aus Frankfurt vom 02.05.2014

Darum geht´s:

Das Aquarell auf der Schauseite zeigt neben einer Küstenlandschaft einen Teller mit Pellkartoffeln, Heringsfiletstücken, Apfelstückchen, Gurkenstückchen und Zwiebelringen auf weißer Sauce. Der Produktname bezeichnet ebenso wie die Bezeichnung auf der Rückseite das Lebensmittel als Sahne-Herings-Filets. Auf der Schauseite ist der Hinweis „nach klassischer Rezeptur“ angebracht. Die Zutatenliste nennt an Milchprodukten Creme fraiche und Joghurt.

Das ist geregelt:

In den Leitsätzen für Fisch und Fischerzeugnisse ist für Sahnesoßen und -cremes unter anderem folgendes beschrieben:Wird das Wort ‘Sahne‘ in der Bezeichnung vorangestellt (z. B. ‘Sahne-Hering…‘), sind in der Soße mindestens 4 Prozent Milchfett enthalten. Der Milchfettanteil stammt aus der Verwendung von Sahne (Rahm).“

So sieht´s die Verbraucherzentrale:

Sahne-Heringe auch Heringsstipp genannt sind eine klassisches Gericht zu Pellkartoffeln, das vor allem im Rheinland und in Norddeutschland typisch ist. Neben Salz- oder Matjesheringen werden meist fein geschnittene Äpfel, Gewürzgurken, frische Zwiebelringe und Gewürze in den Sahnesud gegeben. Der Sahnesud kann auch Mayonnaise enthalten. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale erwartet der Verbraucher aufgrund der Bezeichnung „Sahne-Herings-Filets“ und der Ergänzung „nach klassischer Rezeptur“ Sahne und keine Cème fraîche in der Sauce.

Fazit:

Um berechtigte Irritation beim Kunden auszuschließen, sollte der Anbieter bereits auf der Schauseite nicht andere Zutaten nennen als dem Namen nach enthalten sind.

Stellungnahme der ISANA Naturfeinkost GmbH & Co.KG, Eresing

Der Begriff „Sahnehering“ ist üblich. „Hering in creme fraiche“ wäre nicht verkaufsfähig. Nach den Leitsätzen von Fischerzeugnissen soll das Milchfett im Sahnehering auch aus „Sahne“ stammen.

Wir können aber keine Sahne einsetzen und zwar aus folgenden Gründen.

  1. Konsistenz: Mit Sahne wäre das Produkt zu flüssig. Wir müssten dann wiederum Verdickungsmittel einsetzen. Das wollten wir vermeiden.
  2. Verbesserte Haltbarkeit: In der Creme Fraiche sind Milchsäurebakterien enthalten. Sie bilden eine Art Schutzkultur und verhindern, dass andere Mikroorganismen wachsen können.
  3. Rein geschmacklich gibt es keinen Unterschied, ob Sahne oder creme fraiche verwendet wurde. Das Produkt ist von Haus relativ sauer.

Creme fraiche ist prinzipiell ja Sahne, die durch Zugabe von Milchsäurebakterien angesäuert wurde. Es wird nichts entfernt. Der wertgebende Inhaltsstoff – das Fett – bleibt dabei gleich. Daher sehen wir keine Verbrauchertäuschung.

Ergebnis

Im Rahmen eines Marktchecks im Frühjahr 2016 haben wir eine Änderung des Produktes festgestellt. Der Anbieter hat die Rezeptur dem Produktnamen angepasst – Sahne ist nun im Produkt enthalten. Das Bio-verde Sahne-Herings-Filet ist laut Herstellerangaben seit 2015 im Handel.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de