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Tafelsüße mit Stevia mit fast 100 % Kohlenhydraten soll keine Kalorien enthalten

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Tafelsüße mit Stevia mit fast 100 % Kohlenhydraten soll keine Kalorien enthalten

Frage

Ich habe eine „Tafelsüße mit Stevia, kristalline Streusüße“ gekauft. Auf der Vorderseite steht "0 kcal". Bei den Nährwertangaben steht "pro 100 g: 0,6 kcal; Kohlenhydrate 99,9g".

99,9 Gramm Kohlenhydrate hätten aber 409,6 Kilokalorien. Eine der beiden Angaben muss falsch sein.

Antwort

Die Streusüße muss im Wesentlichen aus dem Zuckeraustauschstoff Erythrit bestehen, mit einem Zusatz des Süßstoffs Steviolglycoside.

Die Kennzeichnung entspricht dann den Vorgaben der Lebensmittelinformationsverordnung. Darin ist festgelegt, dass die Zuckeraustauschstoffe (mehrwertige Alkohole) rechtlich zu den Kohlenhydraten zählen. Der Energiegehalt der Zuckeraustauschstoffe wird mit 2,4 Kilokalorien pro 100 Gramm angesetzt. Eine Ausnahme ist Erythrit mit einem Energiegehalt von null Kilokalorien. Auch der Süßstoff Steviolglycoside ist kalorienfrei.

Somit ist es durchaus realistisch, dass auf der Streusüße als Nährwerte knapp 100 Prozent Kohlenhydrate und null Kilokalorien pro 100 Gramm angegeben sind.

Auch aus unserer Sicht ist diese Kennzeichnung für Käufer schwer nachvollziehbar. Klarer wäre sie, wenn zusätzlich zu der Angabe der Kohlenhydrate auch die mehrwertigen Alkohole aufgeführt würden. Im Fall der Streusüße würde dann deutlich, dass der Anteil der Kohlenhydrate praktisch vollständig aus dem Zuckeraustauschstoff besteht.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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Eva
18.11.2019 - 14:00

"Klarer wäre sie, wenn zusätzlich zu der Angabe der Kohlenhydrate auch die mehrwertigen Alkohole aufgeführt würden"

Sollte dies so eingeführt werden kommt innerhalb kurzer Zeit die Beschwerde: "Wieso ist da Alkohol in meinem Zuckeraustauschstoff???"

Leider hat nicht jeder Verbraucher ein fundiertes Chemie Wissen..

Wie man s macht, man kann Nichts richtig machen..

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